Leserbrief

Giengen sollte klare Kante zeigen

Leserbrief zur Debatte im Giengener Gemeinderat über Windräder und zum Beitrag „Windkraft: Keine Einigung im Rat“ (Ausgabe vom 22. Juni):

Ich staune schon über einige Diskussionbeiträge, die im Giengener Ratsgremium gefallen sind. Wegen der Ausweisung von ganzen drei Vorrangflächen für Windräder wird argumentiert, als ob der Wald rund um Giengen abgeholzt werden muss, und eine sechsspurige Autobahn zu den entsprechenden Flächen gebaut werden soll. Auch von der Zerstörung des Naherholungsgebietes ist die Rede. Glaubt denn wirklich jemand ernsthaft daran, dass durch die Windräder, falls sie jemals gebaut werden sollten, die ganze Landschaft zerstört wird?

Macht doch bitte mal die Augen auf. Noch keine drei Wochen ist es her, da sind in unserer unmittelbaren Nachbarschaft ganze Landstriche abgesoffen, massenweise Bäume und Wälder wurden zerstört, und auch ganze Naherholungsgebiete gingen buchstäblich den Bach hinunter. Es wird Jahre brauchen, bis die Schäden halbwegs beseitigt sind. Wir brauchen die Energiewende, um die Klimakatastrophe einzudämmen, und da wäre es aller Ehren wert, wenn auch die Stadt Giengen hier eine klare Kante zeigen würde. Da sollte man entsprechende Maßnahmen vor der eigenen Haustür klar und deutlich unterstützen.

Was in der ganzen Debatte auch ziemlich untergeht, ist, dass es hier zunächst nur um die Ausweisung von möglichen Flächen geht. Bevor dann tatsächlich Windräder aufgestellt werden dürfen, müssen umfangreiche Umweltprüfungen bestanden werden.
Hans Mack, Giengen