Giengener Bahnhof: Aufzug könnte verzichtbar sein
Das Thema ist eine unendliche Geschichte. Dabei wäre das Problem in seiner Auswirkung leicht zu reduzieren, indem die Bahn ihre Züge grundsätzlich an der Bahnhofseite anhalten und abfahren lässt. Das ist die der Stadt zugewandte Seite, auf der auch die Busse halten. Der Bahnsteig ist auch für Behinderte, Fahrgäste mit Koffern, Rädern oder Kinderwagen leicht zugänglich, und auf einen Aufzug kann verzichtet werden. Nur wenn sich zwei Züge begegnen, müsste auf Bahnsteig 2 ausgewichen werden.
Die alte Deutsche Bundesbahn wurde gerne als „Behördenbahn“ abqualifiziert. Mit der Umwandlung in eine DB-AG sollte ein neuer Geist einziehen. Dazu hätte auch der Abbau von Bürokratie gehört. Das Gegenteil ist eingetreten. Wer in dem Artikel die Begründung liest, mit der die DB eine sinnvolle Zugangsregelung zu den Zügen als nicht durchführbar begründet, kann ob solchen bürokratischen Denkens nur den Kopf schütteln.
Als wenn eine Minute Fahrzeitverlängerung (in Aalen und Ulm würden die Anschlusszüge immer noch bequem erreicht) ein Grund dafür sein könnte, einen für alle Fahrgäste bequemen Zugang zum Bahnsteig zu verweigern. Kundenorientiertes Denken würde dies als selbstverständlich unterstellen. Das fehlt hier aber offenbar.
Waldemar Hirsch, Heidenheim