Giengener Stadtfest mit internationalen Gästen gefeiert
Unter strahlend blauem Himmel versammelten sich am Samstagvormittag Giengener und Besucher aus nah und fern vor dem Bürgerhaus Schranne, um gemeinsam in den zweiten Tag des 44. Stadtfests zu starten. Bereits am Freitagabend wurde in der Giengener Innenstadt gefeiert. Der Samstag begann um 11 Uhr mit einer Empfangsfeier für die vier Partnerstädte. Anlässlich des Stadtfests besuchten Vertreter der Partnerschaftskomitees aus Köflach in Österreich, Zeulenroda-Triebes in Ostdeutschland, Le Pré-Saint-Gervais in Frankreich und San Michele di Ganzaria auf Sizilien die Stadt. Nach einem gemeinsamen Sekt empfing Bürgermeister Dieter Henle seine Amtskollegen mit einer Rede und betonte seine Freude über das Zusammentreffen der Komitees. „Man stolpert zwar vielleicht über Sprachbarrieren, aber man versteht sich trotzdem“, sagt Henle.
Verbindung zur Heimat bleibt bestehen
Die Schlange vor dem Büfett wurde als Gelegenheit genutzt, um Freundschaften aufblühen zu lassen und sich an gemeinsame Zeiten in der Stadt zu erinnern. Der Pensionär Richard Schmid aus Köflach erzählt beispielsweise, wie er 1961 in Giengen geboren wurde. Er verbrachte seine gesamte Jugend in der Stadt und spielte jahrelang Fußball bei der TSG Giengen. Von seinen Vereinskollegen wird er bis heute „Richie“ genannt. Das Besondere: Dem Leiter des Giengener Kulturamts Andreas Salemi, der am Samstag ebenfalls vor Ort war, hatte er früher als Trainer das Fußballspielen beigebracht.
Für seine Frau – eine Köflacherin, die er einst auf der 25. Jubiläumsfeier der Partnerschaft in Giengen kennenlernte – zog er mit 26 Jahren nach Österreich. Aber die Verbindung zur Heimat bleibe immer bestehen. So verzichte Schmid jedes Jahr auf das Köflacher St.-Magdalena-Fest, das am gleichen Wochenende wie das Stadtfest stattfindet, um nach Giengen zu reisen.
Italienische Kirchengemeinde
Bürgermeister Dieter Henle ist es wichtig, Partnerschaften zu pflegen. Kaum eine Einladung schlägt er dafür aus. Die italienische Kirchengemeinde lud Henle und den Amtskollegen aus San Michele Danilo Parasole am Nachmittag zu einer Messe in die Marienkirche ein. Anschließend gab es Kaffee und Kuchen – und die Bürgermeister durften sogar eine personalisierte Torte anschneiden. Parasole reiste zum ersten Mal anlässlich des Stadtfests nach Giengen, im Mai kam er bereits für das Kinderfest in die Stadt.
Drei Bühnen statt zwei
Abends wurde dann in der Marktstraße mit Musik und landestypischen Köstlichkeiten aus den Partnerstädten weitergefeiert. Und es gab eine Neuerung: Statt zwei Bühnen konnte das Publikum dieses Jahr an drei Orten feiern. Vor dem Rathaus spielten die „Members”, die sonst beispielsweise auf dem Cannstatter Wasen zu hören sind. Die Band Liberty unterhielt das Publikum im Schlössle und auch DJ Kutsche hinter dem Rathaus kam gut an. Bis kurz nach 1 Uhr sang und tanzte das Publikum ausgiebig zu seiner Musik.
Kulturamtsleiter Salemi zeigt sich am Ende des Abends zufrieden mit dem Ablauf und der Organisation des Stadtfests. Sein Fazit: „Es ist immer wieder eine schöne Gelegenheit, alle Giengener aus nah und fern an einen Ort zu bekommen.“