Das Weihnachtsevangelium, wie es der Evangelist Lukas in der Bibel überlieferte, klingt noch einmal so ergreifend und heimelig, wenn es auf bayrisch zu erleben und durch entsprechende Figuren aus dem Tegernseer Land aufgehübscht ist. 1000 Besucher, teils bis aus dem Hessischen und dem Ahrtal angereist, waren restlos begeistert und spendeten am Schluss dieses Konzert-Singspiels stehend fünf Minuten Beifall.
Dieses Singspiel, das zugleich ein Benefizkonzert war, wurde eröffnet durch den Bezirksmännerchor unter Leitung von Hans Ambrosi mit dem Motto des Abends: „Heilige Nacht“. Es folgte präzise in der Darbietung „Weihnacht, wie bist du so schön“ sowie die „Weihnachtsglocken“, bei deren Läuten die „Stimmen der Berge“ unterstützten. Das Konzert-Singspiel in der ausverkauften Walter-Schmid-Halle geht zurück auf Ludwig Thoma, der aus dem Ersten Weltkrieg erkrankt heimkehrte und bei einer Pirsch durch den verschneiten Winterwald zusammen mit einem befreundeten Jäger die ersten Sätze in den Sinn kamen.
50 Mädchen bei den Regensburger Domspatzen
An diesem Abend, der unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Dieter Henle stand, hatte auch der 2022 gegründete Mädchenchor der Regensburger Domspatzen einen großen Auftritt. 975 nach Christus wurden die Domspatzen durch Wolfgang von Regensburg gegründet und unterhalten aktuell drei Knabenchöre. Der Mädchenchor wird als „zweite Schiene“ des Musikangebots bezeichnet und „nicht als Traditionsbruch zu der bisherigen Chorarbeit“ gesehen. Derzeit sind es 50 Mädchen, die unter der Leitung von Elena Szuczies einen prima Eindruck hinterließen und stimmlich wie auch in Solopassagen textsicher sind und bereits beste Noten verdienen. Dieser Auftritt am Vorabend des vierten Advents in Giengen war übrigens der allererste in Baden-Württemberg.
Allseits große Bewunderung verdiente sich Benjamin Grund, der Tenor bei den „Stimmen der Berge“, der als Erzähler durch den Abend der „Heiligen Nacht“ führte und bayrisch redend wie singend die Weihnachtsgeschichte lebendig werden ließ.
Das Singspiel besteht aus sechs Hauptstücken, wobei sich der Mädchenchor und die „Stimmen der Berge“ abwechselten. Die vier Bläser der Hollastauan Brass aus der Oberpfalz (Leitung: Rudi Zwicknagel) übernahmen die Begleitung, wenn die Hirten dem Christkind ihre Aufwartung machten und die himmlischen Chöre Jubelarien angestimmt wurden. Diese kamen vom Chor bzw. von dem Quintett (Gesamtarrangement Thomas A. Gruber) glockenhell, ja majestätisch. Stellvertretend seien „Maria durch den Dornwald ging“, „Es wird scho glei dumpa“ und „Gloria in excelsis deo“ erwähnt. Das alles ging mächtig unter die Haut.
Bescherung am Ende des Benefizkonzerts
Bei drei Benefizkonzerten des Bezirksmännerchors Heidenheim – für einen Männergesangverein im durch Flut zerstörten Ahrtal, für das Sternenkässle Giengen und nun beim Singspiel „Heilige Nacht“ kamen insgesamt unter dem Strich 18.000 Euro zusammen. Am Vorabend zum vierten Advent war nun Bescherung.
Zunächst aber war es am Schirmherrn dieses dritten Benefizkonzerts, dem Giengener Oberbürgermeister Dieter Henle, für dieses große Engagement dem Organisator der Konzerte wie dem „Hans Dampf in allen Gassen“, Hans Bader (Hohenmemmingen), unter dem donnernden Applaus von 1000 Menschen Dank und höchste Anerkennung auszusprechen.
Hans Bader, Vorsitzender des Bezirksmännerchores, zeigte sich ob den großen Zulaufs zur „Heiligen Nacht“ tief bewegt und händigte vom Reinerlös des Konzert-Singspiels "Heilige Nacht" in Höhe von 6000 Euro jeweils zweitausend Euro an die Rotkreuz-Bereitschaft Giengen (Werner Höltge), an die Nikolauspflege (Gesine Wilvert) und an die Lebenshilfe Heidenheim-Giengen (Peter Welsch) aus.
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