18. Auflage

Große Dankbarkeit: So viele Essen wurden bei der Vesperkirche in Giengen ausgegeben

Das Organisationsteam der 18. Giengener Vesperkirche zieht ein positives Fazit. Dank Sponsoren und Helfern wurde die Kirche zum „Hoffnungsort“. Die Anzahl der Bedürftigen scheint erneut zugenommen zu haben.

Am Montag um kurz nach 9 Uhr, also nicht mal 24 Stunden, nachdem die letzten Gäste das Gotteshaus verlassen hatten, erinnert in der Giengener Stadtkirche nicht mehr viel daran, dass hier in 15 Tagen Tausende Besucherinnen und Besucher an Leib und Seele satt geworden sind.

Lediglich ein paar Boxen mit Geschirr und Getränkekisten müssen noch verräumt werden. Alle anderen Arbeiten, die mit der 18. Auflage der Giengener Vesperkirche einhergegangen sind, sind erledigt. „Es war eine intensive Zeit. Aber es waren auch 15 Tage, die einen mit großer Dankbarkeit erfüllen. Jetzt macht sich ein wenig Müdigkeit breit“, sagt Waltraud Hörsch vom Organisationsteam, zu dem auch ihr Mann Martin Hörsch, Maria Konold-Pauli und Thomas Völklein gehören. Das Quartett zieht ein rundweg positives Fazit. Das Motto „Hoffnungsort“ habe durch die 18. Auflage getragen.

Knapp 4000 Essen habe man in den vergangenen zwei Wochen ausgegeben, so Martin Hörsch. Das seien 1050 mehr gewesen als im Jahr davor. An einigen Tagen habe man Nottische aufbauen müssen.

Für den Anstieg seien mehrere Faktoren ausschlaggebend: Einerseits mache sich der Abstand zu Corona bemerkbar, die Leute würden sich im Vergleich zum Januar 2024 mehr trauen, auf Veranstaltungen zu gehen. Zudem spreche sich die gute Atmosphäre im Kirchenraum herum. „Wir haben gehört, dass einige Gäste Nachbarn und Freunde mitgebracht haben“, so Maria Konold-Pauli. Ein wesentlicher Grund für mehr Besucherinnen und Besucher sei aber der Tatsache geschuldet, dass die Bedürftigkeit zugenommen habe. „Viele haben nur die zwei Euro bezahlen können, andere kamen mit Gutscheinen“, so Martin Hörsch.

Auswirkungen auf das Gesamtbudget durch mehr Bedürftige

Wenn mehr kommen, die wenig berappen können, hat das Einfluss auf das Gesamtbudget: „Umso mehr sind wir auf Sponsoren und Spenden angewiesen. Wir hatten die großzügige Unterstützung der Stadt, der Volksbank, der Kreisbau. Auch die Bäckereien Gnaier und Hochstatter, das Café Cut sowie Edeka in Herbrechtingen haben uns bedacht“, sagt Martin Hörsch.

Ohne das Helferteam, das etwa 160 Köpfe umfasst, sei die Vesperkirche auch in diesem Jahr nicht möglich gewesen. „Es sind viele Stammkräfte dabei, aber auch neue Gesichter. Und es war ein sehr harmonisches Miteinander“, sagt Konold-Pauli. Unterstützung erhielten die Mitarbeitenden durch Azubis der Stadt und der Volksbank, von Amazon-Mitarbeitenden und von Bühlschülerinnen und Bühlschülern. Nicht zuletzt sei das gute Gelingen der 18. Auflage auch Caterer Oliva Gil zu verdanken.

Alle hätten dazu beigetragen, dass die Stadtkirche zum Ort der Hoffnung und Verlässlichkeit werden konnte. „Wir hatten schon den Eindruck, dass die Menschen in der hektischen und eher schrillen Zeit froh waren über einen Ort der Ruhe“, so Martin Hörsch. Die Möglichkeit zur Einkehr haben insbesondere das Mut machende Wort und die Musikbeiträge oder inspirierenden Gedanken, die täglich um 12.30 auf dem Programm standen, gegeben.

19. Auflage der Vesperkirche in Giengen fest eingeplant

Auf die Frage, ob es auch im kommenden Jahr eine Vesperkirche geben wird, antworten die Organisatoren mit einem klaren: „Natürlich“. Jetzt stünden die Abrechnungen an, dann brauche man etwas Pause.

Man wolle aber frühzeitig mit den Planungen für die 19. Auflage der Vesperkirche in Giengen beginnen. Die soll sich wieder über zwei Wochen erstrecken. „Das hat sich als bewährter Zeitraum herausgestellt“, sagt Maria Konold-Pauli.