„The Secret Genius of Modern Life“

Britischer TV-Sender BBC bei Bosch in Giengen: Wie Kühlschränke heute gebaut werden

Vor einem Jahr begannen die Dreharbeiten des britischen Nachrichtensenders BBC bei dem Hausgerätehersteller in Giengen. Die aktuelle Folge des Formats „The Secret Genius of Modern Life“ dreht sich um das Thema Kühlschränke. Mit dabei: der BSH-Standort Giengen.

„Kühlschränke ‚halten die Dinge in der Küche kühl‘ nun schon seit über 100 Jahren – und doch schenken die meisten von uns ihnen kaum Beachtung. Hannah begibt sich an das Fließband des Haushaltsgeräte-Riesen Bosch, um dem Lebensnerv jedes Kühlschranks auf den Grund zu gehen – und bekommt eine Lektion über schlappe Karotten.“ - heißt es in der Beschreibung von „The Secret Genius of Modern Life“. Die BBC-Serie mit drei Staffeln, in denen besagte Moderatorin Hanna Fry die Geräte und Technologien des Alltags testet, findet sich in der Mediathek des Senders. Fry will verschiedene Produkte und Elektronik auf Herz und Nieren überprüfen – diesmal bei Bosch, dem Hersteller für Haushaltsgeräte in Giengen.

Zu Besuch beim Hersteller in Giengen

Im Laufe der Folge bekommt die Moderatorin eine Führung über das Gelände der Firma und schaut sich die wichtigsten Bereiche an. Erste Haltestelle ist die Ausstellung der ältesten Modelle des Herstellers. Der erste Kühlschrank, den die Firma entwickelte, geht auf die 1930er-Jahre zurück. Damals war er für einen Preis von drei Monatsgehältern zu erwerben. Heute produziert Bosch um die 5000 Kühlschränke täglich. Das sind etwa eineinhalb Millionen Kühlsysteme im Jahr.

Im Bereich, bei dem Kühlschränke eigentlich repariert werden, baut die Moderatorin vor laufender Kamera ein altes Modell auseinander, das recycelt werden soll. „Viele Menschen scheinen zu glauben, man würde einfach nur kühle Luft in den Kühlschrank pumpen, aber so ist es ja nicht“, sagt Fry. Tatsächlich wird durch das Kühlsystem, bestehend aus einem Verdampfer, einer Pumpe, auch Kompressor genannt, und einem Verflüssiger, die warme Luft aus dem Kühlschrank an die Außenluft abgegeben.

Die historische Entwicklung der Kühltechnik

1855, nach vielen Versuchen und einigen fast-explosiven Experimenten, entwickelte der australische Ingenieur James Harrison den ersten praktikablen Dampfdruck-Kühlschrank. Als Pionier der Kältetechnik gilt er als einer der ersten kommerziellen Hersteller von Eismaschinen. Dieser damals entstandene Kühlzyklus wird bis heute noch in vielen industriellen Lagerhäusern auf der Welt eingesetzt.

Nachdem die BBC-Sendung die Ursprünge des Kühlens beleuchtet hat, geht es anschließend um den Inhalt des Wärmetauschers – das Kühlmittel. Inzwischen in einer anderen Halle, in der die Kühlsysteme vervollständigt werden, erklärt eine Fertigungsingenieurin, wie viel Kühlmittel in die Metalldrähte gefüllt wird. Tatsächlich sind es nur 35 bis 55 Gramm, zum Erstaunen der Moderatorin. Dieses zirkuliert im Kühlschrank und zieht die Wärme aus den Lebensmitteln, um sie über den Kondensator an die Außenluft abzugeben.

Bei der Folge „Fridges“ aus der BBC-Serie „The Genius of Modern Life“ wird die Moderatorin mit dem Team über das Gelände des Herstellers geführt. B/S/H Giengen

Einst mechanisch, nun elektronisch geregelt

Im dritten Abschnitt der Folge geht es dem Thermostat an den Kragen. Hanna Fry darf jetzt, wieder bei dem fürs Recycling bestimmten Schrank, den Thermostat auseinanderbauen und sich ansehen. Er ist mit einem kleinen Draht mit dem Rest des Systems verbunden und enthält ebenfalls eine kleine Menge Kühlmittel. Dieses dehnt sich aus oder zieht sich zusammen, entsprechend der Temperatur. So schaltet der Kondensator automatisch an und aus. Bosch entwickelte eine Alternative zum mechanischen Thermostat: eine elektrische Variante, die dementsprechend auch mehr Funktionen mit sich bringt. So erkennt er zum Beispiel, wenn noch heiße, frisch gekochte Lebensmittel in den Kühlschrank gestellt werden.

„Der Thermostat erkennt den Unterschied in der Temperatur und sendet ein Signal an die Elektronik, dass der Kompressor wieder starten soll zu kühlen“, erklärt ein leitender Entwickler. Auch die Zeichen im Inneren des Kühlschranks haben ihren Grund. Mithilfe des smarten Thermostats werden durch Belüftung und Bewegung der Luft verschiedene Temperaturen in diesem erreicht. Das Beispiel sind zwei Karotten, am selben Tag in den Schrank gelegt. Die eine, im oberen Fach platziert, wird weich wie Gummi, während die Andere im Gemüsefach knackig bleibt.

Die Folge „Fridges", sowie die gesamte Serie ist nur mit einem VPN-Tunnel sowie einem Account auf der Webseite des BBC-Senders zu sehen.

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