Nicht mehr allzu lange, dann starten im Freibad auf dem Schießberg die Vorbereitungen für die Badesaison 2025. Das alte Wasser muss abgelassen, die Becken gereinigt werden. Auch die Technik wird in Betrieb genommen. Dabei könnte sich ein spannender Moment ergeben: wenn die Heizung angeschaltet wird.
Wir hoffen, dass sie anspringt und dann sauber läuft
Alexander Fuchs, Bürgermeister
„Wir hoffen, dass sie anspringt und dann sauber läuft“, sagt Bürgermeister Alexander Fuchs. Während die Heizung in der zurückliegenden Saison keine Probleme verursachte, war das im Sommer 2023 nicht der Fall. Sie sprang zwar an, ließ sich aber nicht regeln, was zur Folge hatte, dass die Wassertemperaturen eher an ein Thermalbad herankamen. Damals musste das Beckenwasser mit einer mobilen Heizungsanlage erwärmt werden, was 32.000 Euro zusätzlich an Kosten verursacht hat.
Zur Not hätte man die mobile Anlage auch noch für den kommenden Sommer in der Hinterhand, würde aber gerne ohne sie auskommen.
Zum ersten Badetag 2026 soll dann die neue Heizung in Betrieb gehen: Das Giengener Bergbad soll mit einer Wärmepumpe in Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Umkleidetraktes beheizt werden. Dies hatte der Gemeinderat bereits im Mai 2024 beschlossen. Beim Freibad geht es nicht nur darum, die veraltete und nicht mehr zuverlässige Gasheizung zu ersetzen, sondern eine alternative, klimaneutrale Wärmeversorgung zu finden. „Wir sind da eigentlich fast über das Stadium der Planung hinaus und wollen in die Umsetzung gehen“, so Fuchs.
Sonnenstrom von den städtischen Dächern soll bald möglich sein
In die Phase der Realisierung soll zudem das Vorhaben gehen, städtische Dächer mit Photovoltaik-Anlagen zu versehen und so regenerativen Strom zu erzeugen. Eine Untersuchung hatte ergeben, dass dies auf zehn Dächern möglich ist. Mittlerweile seien Statik-Untersuchungen auf dem Dach des Gymnasiums, der Maria-von-Linden-Halle und der Schwagesporthalle abgeschlossen. Nun gehe es darum, Angebote bei Unternehmen einzuholen. Fuchs geht davon aus, dass die Umsetzung in diesem Jahr erfolgen wird.
Die Vorhaben Bergbad und Dächer sind Teil der Bemühungen Giengens, bis 2035 klimaneutral zu werden. „Wir halten weiter am Ziel fest“, so Bürgermeister Fuchs.
Wärmenetze: Was macht die Politik nach der Wahl am Sonntag?
Fortschritte soll es auch in Bezug auf die Wärmeplanung geben: Im Sommer soll dem Gemeinderat das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie zur Realisierung von Wärmenetzen präsentiert werden. Sie soll den Umfang der ersten möglichen Wärmenetze thematisieren, dafür notwendige Wärmequellen – auch mit möglichen Standorten und den zugehörigen Kosten.
Die Studie soll ebenfalls ein mögliches Betriebsmodell mit Kosten- und Wirtschaftlichkeitsberechnungen enthalten, welches dem Gemeinderat dann als Entscheidungsgrundlage für einen Realisierungsbeschluss zur Verfügung steht. Bürgermeister Fuchs schränkt aber ein: „Wir müssen sehen, was nach der Bundestagswahl am Sonntag passiert und wie danach die Fördermöglichkeiten aussehen. Wärmenetze müssen auch wirtschaftlich sein“, so der Bürgermeister.
Festival und moderner Kleinkind-Spielbereich
Im Juli soll erstmals ein Bergbad-Festival stattfinden, organisiert durch das Haus der Jugend. Ziel ist es, den Jugendlichen eine Plattform für kreative Ideen und Engagement zu geben sowie das Bergbad als Ort für Kultur und Freizeit neu zu beleben.
Zudem soll der Kleinkinderspielbereich komplett überarbeitet werden: Ein neuer Tartanbelag, neue Spielgeräte und ein Sonnensegel sind vorgesehen.