Fortschritte und Perspektiven

Das Jahr 2024 im Rückblick: So fällt die Bilanz für die Höhlenerlebniswelt in Hürben aus

Das Erlebnisgelände rund um die Charlottenhöhle in Hürben hat ein ereignisreiches Jahr hinter sich. Im neuen Jahr wird mit neuen Ideen, beliebten Veranstaltungen und innovativen Projekten wieder ein vielfältiges Programm geboten.

Zufrieden blicken die Verantwortlichen des Höhlenhauses und der Charlottenhöhle auf ein Jahr voller Ereignisse und Veränderungen zurück. Mit 38.121 Gästen in der Höhle und 14.304 im Höhlenschauland blieben die Zahlen hinter denen der Vorjahre, was vor allem dem wechselhaften Wetter geschuldet sei. Dennoch ist Ulrike Brender-Nothnick, Vorsitzende des Höhlen- und Heimatvereins, zufrieden: „Unsere Besucherzahlen sind im Vergleich zu anderen Museen immer noch hervorragend.“ Dieses Jahr wurden bereits einige Änderungen vorgenommen, um den Besuch noch abwechslungsreicher und moderner zu gestalten.

Vielseitige Veranstaltungen im Höhlenhaus

Dank vieler Veranstaltungen ist das Höhlenhaus auch dieses Jahr ein beliebter Ausflugsort gewesen. Musikalische Veranstaltungen, wie Auftritte der Felsencombo, der Burgberger Musikanten oder auch von Musikern aus Hürben und Steinheim, sorgten für Abwechslung. Für 2025 sind mehrere Aktionen bereits in Planung, denn bereits Anfang Februar lädt der Regionalmarkt „Winterzauber“ mit lokalen Produkten, Kunsthandwerk und Aktionen wie einer Obstpresse ins Höhlenhaus ein. Im April wird ein Flohmarkt organisiert, der immer mehr Anfragen erhalte.

Doch der Veranstaltungskalender hält noch mehr bereit: Im Januar, Februar und März finden wieder Vorträge statt, darunter Themen wie die „Flussgeschichten – von der Brenz zum Amazonas“, Kräuterführungen mit einer zertifizierten Kräuterführerin aus Nattheim und die Steinzeit-Tage mit Rudi Walter. Die Gruppe „Charlottenhöhle 3.0“ diene dazu, die Höhle weiter zu erforschen und hat bereits die letzten 60 Meter erforscht. Bei ihrem Vortrag wird die Gruppe die neuen Entdeckungen in der Charlottenhöhle präsentieren.

Verbesserungen in Infrastruktur und Nachhaltigkeit

In diesem Jahr wurden bereits Änderungen vorgenommen, um den Betrieb nachhaltiger und komfortabler zu gestalten. Seit März ist die neue Photovoltaikanlage in Betrieb, außerdem gibt es eine neue Gästetoilette, die direkt an der Höhle platziert wurde. Zudem erhielt das Museum eine Neuerung, unterstützt vom Leader-Programm, die im April eingeweiht wird. Dazu gehören interaktive Infotafeln und Touchscreens, die Kindern neue Einblicke in das Höhlenleben geben sollen. „Ein Museum, das sich nicht verändert, stirbt“, erklärt Brender-Nothnick die Bedeutung dieser Anpassungen und betont, dass wenigstens alle zwei Jahre eine Veränderung angegriffen werden soll. Für das kommende Jahr ist die Installation einer Wegbeleuchtung vom Parkplatz zum Höhlenhaus geplant, die vor allem in der Dämmerung für mehr Sicherheit sorgen soll.

Nach Überflutungen der Hürbe wurde der Wasserspielbereich angepasst. Foto: Jana Durner

Doch auch im Außenspielbereich wurden Verbesserungen vorgenommen, ebenfalls mit Unterstützung des Leader-Programms. Dieses Jahr kam es zu vermehrten Problemen durch die überlaufende Hürbe, verursacht durch Regenwetter und einen Biberdamm. Aus diesem Grund musste die am Wasser gebaute Hütte, die eine Möglichkeit für Picknicke und Spiele stellte, abgetragen werden, da sie durch das viele Wasser zu faulen begann. Daher wurden einige Anpassungen vorgenommen, wie die Abtrennung eines Seitenarms der Hürbe, um den Wasserstand besser zu kontrollieren, außerdem die Kiesaufschüttung des Wasserspielbereichs. Dadurch konnte nicht nur saubereres Wasser geschaffen werden, man vermeidet in Zukunft auch einen matschigen Uferbereich nach Unwettern.

Herausforderungen im Personalmanagement

Doch trotz aller positiven Entwicklungen gibt es auch Herausforderungen. Besonders das Personal ist ein großer Punkt: „Uns fehlen Erwachsene oder Rentner, die unter der Woche Führungen übernehmen können“, berichtet Brender-Nothnick. Zwar übernehmen viele Schüler die Aufgabe, Besucher durch die Höhle zu führen, doch dies nur an den Wochenenden. Für die Sicherheit des Personals wurde zudem eine Regel eingeführt: Keine Mitarbeiterin arbeitet allein, da die Anlage recht abgelegen liegt.

Ulrike Brender-Nothnick, Vorsitzende des Höhlen- und Heimatvereins. Foto: Jana Durner

„Häufig reservieren große Gruppen Führungen und erscheinen einfach nicht, und das ohne eine Absage“, so die Vorsitzende. Dieses Problem trete auch bei anderen Höhlenanlagen auf. Der Kern des Problems liege in der Personalplanung: Für größere Gruppen werde eine entsprechend höhere Anzahl an Mitarbeitenden eingeplant. Wenn jedoch keine rechtzeitige Absage erfolgt, bleibe dieses Personal ungenutzt.

Leader-Programm: Innovation für den ländlichen Raum

Was ist Leader?
Das Programm ist Teil des europäischen Landwirtschaftsfonds, gefördert von EU und Baden-Württemberg, zur Unterstützung innovativer Projekte im ländlichen Raum.

Wie funktioniert es?
Lokal organisierte Aktionsgruppen entwickeln regionale Ziele und entscheiden über die Förderung. Hier werden die Entscheidungen von unten, also von den Menschen vor Ort, getroffen.

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