Umzug als Meilenstein

Das hat das Armaturen-Unternehmen Atec am neuen Standort im Giengener Ried vor

Die Firma Atec hat ihren Standort nach Giengen verlagert und ist ein weltweit tätiger Hersteller von Edelstahlarmaturen. Mit Absatzmärkten in Vietnam, Schweden und im Nahen Osten sucht das Unternehmen aktiv nach neuen Mitarbeitenden – auch in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit. In einem Fall ging alles ruckzuck.

Jeder, der schon einmal in eine andere Wohnung oder in ein Haus umgezogen ist, kennt die Situation: Der Aufwand ist dann doch höher als angenommen, weil im Keller oder auf der Bühne mehr steht, als angenommen oder man sich nur ungern von Gegenständen trennen kann. Die Firma Atec, zuletzt auf zwei Standorte in Heidenheim verteilt, hat das ganze Unternehmen nach Giengen verlagert.

„Der Umzug war für die Entwicklung des Unternehmens ein Meilenstein“, sagt Geschäftsführer Florian Unseld. Während die Verlagerung der Büros ziemlich schnell vonstattenging, habe die der Produktion doch mehr Aufwand verursacht als angenommen.

Weltweit tätiger Hersteller von Armaturen

Seit ein paar Monaten plant und produziert Atec nun vom Ried in Giengen aus – im ehemaligen Drilbox-Gebäude an der Wiesenstraße im Ried. Atec ist ein weltweit tätiger Hersteller von Gehäuselosen Edelstahlarmaturen und Experte für die Planung komplexer Absperrorgane für Wasser und Abwasser. Die Produkte kommen etwa bei Kläranlagen, Pumpstationen oder bei der Entsalzung zum Einsatz. Seit fünf Jahren macht die Firma zusätzlich mit einem System zur Herstellung alkoholfreier Biere Geschäfte: Es bietet kleinen und mittleren Brauereien die Chance, ein auf Wunsch unfiltriertes alkoholfreies Bier herzustellen.

Im Mittleren und Nahen Osten Fuß gefasst

Am neuen Standort, so erklärte es in dieser Woche der Produktionsleiter Daniel Balogh, habe man nicht deutlich mehr Platz als zuletzt und damit die Möglichkeit zur Entwicklung. Absatzmärkte fänden sich national wie international. Der erste Auslandsmarkt von Atec sei Vietnam gewesen. Stark vertreten sei man auch in Schweden, Finnland und im Baltikum. In den vergangenen vier Jahren, so Unseld, habe man zudem im Nahen und Mittleren Osten Fuß gefasst, durch eine Zertifizierung eine „Eintrittskarte“ in die Märkte Saudi-Arabien, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate erhalten.

Eine zunehmende Geschäftstätigkeit geht einher mit der Suche nach weiteren Mitarbeitenden. Derzeit sind 22 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Atec beschäftigt. Bei der Suche arbeite man eng mit der Agentur für Arbeit zusammen.

Eine Einstellung in der jüngsten Vergangenheit ging auf den Austausch zwischen Arbeitgeber und Agentur zurück: Im Rahmen eines Bewerbertages der Agentur für Arbeit und des Jobcenters Heidenheim hatte ein Mann aus der Ukraine zunächst nur seine Frau begleiten wollen. Bei einem Gespräch habe sich aber herausgestellt, dass er auf der Suche nach einer Stelle als Schlosser war. Dann ging es schnell: Eine Woche nach dem Bewerbungsgespräch startete der Ukrainer als Mitarbeiter bei Atec.

„Man sieht Tag für Tag, wie er in seiner Beschäftigung aufgeht und sich integriert“, so Geschäftsführer Unseld, der in dieser Woche, passend zum Tag der Geflüchteten, den Bundestagsabgeordneten Roderich Kiesewetter (CDU) und Vertreter von Agentur für Arbeit und Jobcenter, darunter Geschäftsführer Udo Stohrer, zu Besuch hatte. Kiesewetter zeigte sich angetan vom Unternehmen, aber auch vom Vermittlungserfolg. „Da hat wirklich alles gepasst“, so Stohrer, der die Wichtigkeit des engen Austauschs zwischen den Unternehmen und der Agentur sowie Jobcenter heraushob.

Bis 2006 Sitz von Traditionsunternehmen

Das Unternehmen Atec zog in Giengen an einen Standort, an dem bis 2006 ein Traditionsunternehmen angesiedelt war: Georg Knoblauch hatte 1946 das Unternehmen Drilbox gegründet. Das Unternehmen entwickelte sich zum renommierten und weltweit tätigen Produzenten von Bohrer-Kassetten. 2006 kam das Aus.

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