Es brauchte nicht viel: Drei Sofas, ein paar Stühle, ein Tisch und einige Kartons voller lecker duftender Pizza. Die erste „Pizza-Konferenz“ im Giengener Jugendhaus kann vielleicht gerade deshalb als Erfolg gewertet werden. Der Einstieg war sehr niederschwellig, aber beeindruckend ergiebig.
Faszinierend war dabei vor allem, welche Themen die jungen Menschen über die verschiedenen Schularten hinweg recht einhellig zur Sprache brachten. Klar, es geht ihnen auch um Möglichkeiten zum Ausgehen und vernünftiges WLAN im Stadtgebiet, aber das waren eher Randaspekte.
Den Jugendlichen geht es um Sicherheit und gute Ausbildung
Viele der anderen Punkte sollte aber aufhorchen lassen, denn sie umfassen nicht die Wünsche einer bisweilen als stark individualistisch und wenig aufmerksam gescholtenen Generation. Den Jugendlichen ging es um Sauberkeit, um Lernmittel, um Barrierefreiheit, um die Möglichkeit, Natur im Stadtgebiet zu erleben und nicht zuletzt um subjektives Sicherheitsempfinden.
Was lässt sich daraus ablesen? Diese jungen Leute haben ein lebhaftes Interesse an ihrer Stadt, sie wollen keine Wolkenkuckucksheime, sondern funktionierende Geräte im Physiksaal, Aufzüge für Mitschülerinnen oder Mitschüler mit Behinderungen – und sie wollen sich sicher fühlen können. All dies sind Anliegen, die auch jeder Erwachsene ohne Zögern unterschreiben können sollte.
Es ist gut, wenn diese Themen jetzt in Verwaltung und Gemeinderat getragen und dort vor allem gehört werden. Junge Menschen, die sich für ihre Stadt interessieren und womöglich nicht schon die Tage zählen, bis sie endlich wegziehen können, sind schließlich ein unschätzbares Potenzial. Gut übrigens auch, dass sich zwei Gemeinderatskandidaten die Wünsche und Nöte am Freitag direkt vor Ort anhörten.