Baby-Boom in der Großen Kreisstadt Giengen? Beim Blick auf die Zahlen von 2023 und 2024 könnte sich diese Frage mit „Ja“ beantworten lassen. Denn: im vergangenen Jahr kamen 26 Giengenerinnen und Giengener mehr zur Welt als 2023. Die vom Standesamt Giengen zu Beginn des neuen Jahres vorgelegte Statistik für die zwölf vorangegangenen Monate weist 173 Geburten auf und damit 26 mehr als 2023. „Es sind 78 Jungen und 95 Mädchen“, so Standesbeamtin Daniela Hermann im Rückblick auf 2024.
Die 173 Geburten stellen einen hohen Wert dar. Ein Rekord ist das freilich nicht. 2021 waren 189 Geburten verzeichnet worden, 2019 gar 197.
Verdoppelt hat sich 2024 im Vergleich zum Jahr davor die Zahl der Hausgeburten: von einer auf zwei. An den Wert von 2022 mit sechs Geburten, die zu Hause erfolgten, kommt der 2024er-Wert allerdings bei Weitem nicht heran.
Trend zu nordischen Namen bei den Jungs?
Unabhängig vom Ort des zur Welt Kommens benötigen Kinder Namen: Nach Liam, Paul und Leon im Jahr 2023 waren 2024 bei den Jungs Lukas, Hamza, Emil, Theo und Theodor beliebt.
Die beliebtesten Namen bei den Mädchen waren Juna, Romy, Luana, Leonie und Lia. Luana fand sich in der Liste bereits 2023 schon weit oben – mit Lena, Lotta, Ela und Emma.
Wie in den Jahren davor werden in der Statistik besondere – im Sinne von seltenen – Namen gelistet. „Hier könnte man vielleicht eine Tendenz hin zu nordischen Namen vermuten, zumindest bei den Jungs. Aufgefallen sind hier Namen wie Ragnar, Haukar, Atlas, Lilith und Lovisa“, so die Standesbeamtin.
Immer noch auf hohem Niveau, aber weit weg vom Rekordjahr 2022, liegt 2024 die Zahl der Kirchenaustritte: Aus der evangelischen Kirche sind 78 Einwohnerinnen und Einwohner ausgetreten, aus der katholischen Kirche 67. Insgesamt also 145 Kirchenaustritte. „Es sind zwar ein paar Austritte weniger als 2023, aber die Zahl bleibt trotzdem verhältnismäßig hoch, wenn man bedenkt, dass in den Jahren von 2010 bis 2018 die Zahl der Kirchenaustritte die Marke 100 fast nie überschritten hat“, sagt Hermann. Zur weiteren Einordnung: 2023 waren 173 Austritte verzeichnet worden, 2022 gar 195. Im Vergleich dazu sind 36 Austritte aus dem Jahr 2007 ganz weit weg von der Gegenwart.
Ältester Bräutigam weit über 70 Jahre alt
Vom Angebot, auf dem Standesamt und an besonderen Trauorten sich das Ja-Wort zu geben, haben 2024 69 Paare Gebrauch gemacht. Es war keine gleichgeschlechtliche Ehe dabei. Die jüngste Braut war bei der Eheschließung 20 Jahre alt, der jüngste Bräutigam 23. Die älteste Braut war 68 Jahre alt, der älteste Bräutigam 76. Abgesagt wurde 2024 keine einzige Eheschließung, alle haben sich getraut.
Wie bei den Hochzeiten blieben auch bei den Scheidungen die Zahlen auf dem Niveau der Vorjahre: Von den in der Vergangenheit in Giengen geschlossenen Ehen wurden 19 geschieden.
Zahl der Todesfälle bleibt konstant
Den 173 Geburten im Jahr 2024 stehen 218 Todesfälle gegenüber. Das sind deutlich weniger als 2023, wo 242 Sterbefälle registriert wurden. 2022 waren es 245 Todesfälle von Giengenerinnen und Giengenern.