Eines vorweg: Es steht jedem Gemeinderat gut zu Gesicht, die Diskussion zu suchen, ob zwischen den Fraktionen oder mit der Verwaltung. Immerhin geht es um das Geld der Bürgerinnen und Bürger. Insofern war es sicherlich nicht falsch, dass ein gutes Drittel des Giengener Gemeinderats am Donnerstag den Kunstrasenplatz auf dem Schießberg hinterfragen wollte.
Man muss sich aber auch vor Augen halten, welches Signal damit nach außen gesandt wird: Dass nämlich beim Sport genau auf den Euro geschaut wird, während an anderer Stelle der Tagesordnung höhere Kosten einstimmig durchgewinkt wurden.
Hinter dem Sport stecken allerdings auch in Giengen vor allem Vereine, die versuchen, sportbegeisterte Menschen an sich zu binden und ihnen gute Trainings- und Spielmöglichkeiten zu bieten. Da geht es um ehrenamtliches Engagement, um Jugendarbeit, um Integration. Zukunftsgerichtete Vereinsarbeit im Sport ist eben deutlich leichter, wenn man dafür geeignete Sportstätten hat. Eine Diskussion, in der um jährlich ein paar Tausend Euro an Unterhaltskosten für den Rasen gefeilscht wird, motiviert keinen Sportler und auch nicht die Ehrenamtlichen, die sich um das Fortkommen ihrer Vereine bemühen.
Für Stadtverwaltung und Sportvereine mag der knappe Ausgang Ansporn sein, die Hochrechnungen auch wahr werden zu lassen. Ein über die Wintermonate ungenutzter Kunstrasenplatz wäre jedenfalls ein Tiefschlag für jene, die sich für den Bau starkgemacht haben.