Standesamt-Statistik

Hochzeiten, Scheidungen, Todesfälle - und welches waren die beliebtesten Babynamen in Giengen 2023?

Aus den Zahlen des Standesamtes lassen sich immer interessante Rückschlüsse ziehen. So auch in Giengen mit Blick auf 2023 - längst nicht nur in Bezug auf Namen für Neugeborene.

Statistik steht oft im Verdacht, sehr theoretischer oder komplizierter Natur zu sein. Blickt man jedoch in die Bücher des Standesamtes und auf dessen Zahlen, kann das durchaus interessant und auch klar und deutlich sein: „Ausweislich unseres Melderegisters sind im vergangenen Jahr 147 neue Giengener zur Welt gekommen. Davon 76 Jungen, 71  Mädchen“, so Standesbeamtin Daniela Hermann im Rückblick auf 2023.

147 Geburten: Im Vergleich zu den Jahren davor ist das kein hoher Wert. 2022 wurden 161 Geburten in den Dokumenten des Standesamtes festgehalten, 2021 gar 189.

Stark zurückgegangen ist im Vergleich der Jahre 2022 und 2023 die Anzahl der Hausgeburten: Bei sechs Kindern, die 2022 in den eigenen vier Wänden zur Welt kamen, konnte vermutet werden, dass es einen Trend gibt, Kinder nicht in der Klinik zur Welt zu bringen. Doch das hat sich nicht bestätigt: 2023 wurde lediglich eine Hausgeburt verzeichnet.

Vom Ort der Geburt unabhängig ist, dass Kinder, ob Jungs oder Mädchen, einen Namen brauchen. Beliebt waren nach Auskunft des Standesamts Liam, Paul, Leon, Kian und Elias sowie beim weiblichen Nachwuchs Lena, Lotte, Luana, Ela und Emma.

Gibt es einen Trend zu älteren Namen?

„Bei besonderen, im Sinne von seltenen, Namen könnte man eine Tendenz hin zu älteren Namen vermuten. Aufgefallen sind hier Namen wie Bruno, Leopold und Severin oder Hilde und Lotte“, so Hermann.

2022 kratzte die Zahl der Kirchenaustritte an der 200er-Marke, es wurde ein „Exodus auf Rekordniveau“ vermeldet. 194 Menschen, die der Kirche den Rücken gekehrt hatten, gab es zuvor in Giengen und Teilorten nie. 2021 lag die Zahl mit 131 deutlich darunter, 2007 waren lediglich 36 Austritte vermerkt worden.

Und 2023? Angesichts von bundesweiten Meldungen und Schlagzeilen, die zu hören und zu lesen waren, hätte ein neuer Negativ-Rekord nicht verwundert. Doch: Die Anzahl derer, die aus der Kirche austraten, ging 2023, im Vergleich zum Jahr davor, zurück auf 173. Das ist einerseits ein Rückgang, andererseits bleibt die Zahl auf einem hohen Niveau.

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Bei den Eheschließungen wies 2022 mit 80 standesamtlichen Hochzeiten einen vergleichsweise hohen Wert auf. 2023 wurden 60 Ehen geschlossen und damit ungefähr so viele wie 2021. Eine der 60 Eheschließungen im vergangenen Jahr war gleichgeschlechtlich: zwei Männer gaben sich das Ja-Wort. „Unsere jüngste Braut war bei der Eheschließung 19 Jahre alt, der jüngste Bräutigam 21. Der älteste Bräutigam war 76 Jahre alt, die älteste Braut stolze 80“, berichtet die Standesbeamtin. Bemerkenswert auch: Kein Bräutigam und keine Braut haben nach Auskunft der Standesbeamtin „kalte Füße“ bekommen. Keine Eheschließung sei abgesagt worden.

Mehrere Möglichkeiten an Orten, sich zu trauen

In Giengen kann seit einigen Jahren nicht nur im Standesamt selbst, sondern auch im Geburtshaus von Margarete Steiff, in der Charlottenhöhle und dem Höhlenhaus, in der alten Mahlmühle in Burgberg oder einem Raum im Steiff-Museum das standesamtliche Ehe-Versprechen abgelegt werden. "2023 hatten wir eine Eheschließung im Geburtshaus von Margarete Steiff in der Lederstraße. Es gab auch Anfragen für die Charlottenhöhle, aber keine Trauung. Die wird es dort auf jeden Fall in diesem Jahr geben. Wir haben eine Zusage für eine Hochzeit in der Tropfsteinhöhle", sagt Hermann.

Nochmal zurück gegangen im Vergleich zu den Jahren davor ist die Anzahl der Scheidungen: Von den in der Vergangenheit in Giengen geschlossenen Ehen wurden im Jahr 2023 laut Standesamt nur 17 geschieden. 2022 waren es 19, 2021 29. Von Werten wie im Jahr 2008 mit 106 Scheidungen ist man ganz weit weg.

Gestorben sind im vergangenen Jahr 242 Giengenerinnen und Giengener - drei weniger als 2022.

Heiraten am Samstag auch 2024 möglich

Das Standesamt Giengen bietet nicht nur Trauungen unter der Woche an. An folgenden Samstagen kann 2024 auch samstags das standesamtliche Ja-Wort gegeben werden: 20. Januar, 24. Februar, 16. März, 13. April, 4. Mai, 15. Juni, 6. Juli, 24. August, 14. September, 19. Oktober, 16. November und 14. Dezember.

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