Robert-Bosch-Realschule

Mit vereinten Kräften vom bloßen Rasen zum Schulgarten

Lange Zeit gab es an der Giengener Robert-Bosch-Realschule eine kaum genutzte Rasenfläche. Während einer Projektwoche haben Schüler, Lehrer, Eltern und weitere Unterstützer angepackt und einen richtigen Schulgarten daraus gemacht. Wie sieht das Ergebnis aus?

Mit vereinten Kräften vom bloßen Rasen zum Schulgarten

Ein grünes Klassenzimmer, ein Lernort draußen in der Natur: In den vergangenen Jahren sind solche Plätze für Schülerinnen und Schüler verstärkt in den Fokus gerückt, man sieht sie in Parks oder in Wäldern. An der Robert-Bosch-Realschule gibt es das grüne Klassenzimmer jetzt direkt hinterm Haus, im Rahmen einer Projektwoche ist dort ein kleines, verstecktes Paradies entstanden. Ein Ort, der mehr sein soll als ein Klassenzimmer. “Hier können auch die Lehrer mal ihre Konferenzen abhalten oder wir bewirten die Gäste bei schulischen Veranstaltungen”, sagt Kathrin Schmid. Sie ist eine der Lehrerinnen, die den Schulgarten ins Leben gerufen und daran mitgearbeitet haben. “Bei der Schulhausübernachtung haben wir den Garten auch genutzt”, ergänzt ihre Kollegen Rebecca Schoeps. Zudem hat kürzlich schon ein ziemlich großes Sommerfest mit Cocktailbar und Musik der Schulband stattgefunden, für alle Beteiligten des Gartens bedeutete das Fest auch die Einweihungsparty des neuen Rückzugsortes.

Gemeinsam mit den Schülern wurde der Schulgarten ein erfolgreiches Projekt. RBR

Wo aber hat der Weg zum neuen Garten mit Hütte, Gemüsebeeten und selbstgebauten Hockern angefangen? “Am Anfang des Schuljahres überlegen wir immer, was wir Neues machen können. Mehrere Kolleginnen hatten die Idee für den Garten und es hat sich ziemlich schnell ein dafür verantwortliches Team gefunden”, erklärt Schulleiter Dietmar Opitz. Vorher habe es in diesem Teil hinter dem Gebäude nur Rasen gehabt, einen gepflasterten Weg dazwischen, mehr nicht.

Die Garten-AG kümmert sich

Natürlich haben sich nicht nur die Lehrer Hammer und Schaufel geschnappt, um den Garten voranzubringen. Während einer Projektwoche im März haben sich Schülerinnen und Schüler der neunten Klasse ebenfalls die Ärmel hochgekrempelt und mit angepackt, Steine gesetzt, neue Möbel zusammengezimmert, schließlich Gemüse angebaut. “Wir sind immer wieder auf neue Ideen gekommen”, sagt Kathrin Schmid, während sie auf der Holzterrasse vor der neuen Gartenhütte steht. Schmid hat einen grünen Daumen, “das ist voll mein Ding”, sagt sie begeistert.

Sie leitet auch die Garten-AG der Schule, die sich künftig um den Schulgarten kümmern wird. Zwischen 10 und 15 Schülern aus den Klassen sechs bis neun können sich so mit der Natur beschäftigen, sich im Gemüseanbau und im Entfernen von Unkraut üben, außerdem mehr darüber lernen, was welche Insekten und welche Pflanzen brauchen. Ein paar “wilde Ecken”, wie Schmid sagt und essbare Wildkräuter gehören ebenfalls zum Garten dazu. “Die Schüler fragen ständig, ob sie hier raus dürfen”, sagt Schulleiter Opitz. Schmid indes ist froh darüber, dass die Schüler “hier mal wieder was mit den Händen schaffen”.

Mit Gartenhütte und Gemüsebeeten kann sich der Schulgarten jetzt sehen lassen. Nadine Rau
Unter einem Sonnensegel stehen Tische und Bänke, außerdem gibt es eine Feuerschale. Nadine Rau

So erfolgreich die Umsetzung schließlich war, so skeptisch waren die Beteiligten noch vor ein paar Monaten. “Wir waren uns nicht sicher, ob das klappt. Oft ist die Euphorie nur am Anfang groß. Aber dann hat es super funktioniert”, erzählt Lehrerin Rebecca Schoeps. Neben Schülern und Lehrern haben auch Eltern mitgearbeitet. Für die Arbeiten, für die es ein externes Unternehmen brauchte, fürs Ausbaggern und Schottern beispielsweise, konnte Opitz auf einige Sponsoren aus der Region bauen. Alles sei sehr unkompliziert gelaufen, “Hand in Hand”, wie Opitz dankbar betont.

Sofas aus Paletten zum Entspannen

Neben einer Gartenhütte und Gemüsebeeten gibt es Holztische und Bänke unter einem Sonnensegel, daneben eine Feuerschale. Im anderen Eck wurde das Dach eines bereits bestehenden Carports erneuert, dahinter im Grün befindet sich eine gemütliche Lounge aus Palettensofas. Der Bereich soll auch in Zukunft weiter verändert werden. „Die Ideen gehen uns nicht aus“, sagt Opitz. Im Sinn hat er beispielsweise die Müllcontainer, die momentan noch beim Schulgarten stehen und künftig vielleicht anderswo besser untergebracht werden könnten.

Schulbücherei in den letzten Zügen

Nicht nur außen, auch innen verändert sich momentan etwas an der Robert-Bosch-Realschule. Vor einigen Monaten begannen die Vorbereitungen für eine eigene Schulbücherei. Mittlerweile konnten einige Buchspenden von Eltern und anderen Giengenern zusammengetragen werden, um die Bücherei fertigzustellen.