Das Giengener Kleidungsgeschäft „Kleiderglück“ ist dafür bekannt, gespendete Waren günstig zu verkaufen. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) betreibt den Laden schon fast seit 15 Jahren. Im Laufe der Zeit sei auch die Nachfrage gestiegen, sagt Angela Zell, beim DRK zuständig für den Fachbereich Sozialarbeit und Soziale Projekte. „Das erfolgreiche Sozialprojekt wird gut von der Bevölkerung angenommen und der Laden ist stets gut besucht.“ Zu den Käufern zählen laut Zell Menschen aus allen sozialen Schichten. Kunden mit der Giengener Einhornkarte erhalten 50 Prozent Rabatt.
Doch immer häufiger landen Müll-, statt Kleidersäcke in den Spendenannahme-Containern, berichtet Angela Zell. „Das ist sehr ärgerlich“, äußert sie sich. Die missbräuchliche Nutzung der Container macht den wenigen ehrenamtlichen Mitarbeitern weitere und unnötige Arbeit.
Zunehmende Diebstähle
Zell sagt auch: „Traurig macht uns, dass die Anzahl an Diebstählen im Laden nach oben gegangen ist und die Methoden immer dreister werden – obwohl alles so günstig ist.“ Sie wünsche sich mehr Wertschätzung gegenüber den Ehrenamtlichen und das Anerkennen des Problems: „Wenn wir unsere Mieteinnahmen nicht decken können, kann auch unser Geschäft nicht mehr in der Fußgängerzone bleiben, da ein Laden auch seine Ausgaben erwirtschaften muss.“ Nichtsdestotrotz wird das Geschäft finanziell durch den DRK-Kreisverband unterstützt.
„Sorgen macht uns aber der Schwund unserer Mitbewerber in der Markstraße“, so Zell. „Werden die Kunden weiterhin in die Fußgängerzone kommen?“, fragt sie sich. Die Sorge ist berechtigt: Erst kürzlich musste das Café „Lieblingseck“ schließen. Als Nachfolger soll das bereits vom Kinderfest bekannte „Café Cut“ nach Ostern öffnen. Auch der Drogeriemarkt Müller, der oft ein Anziehungspol für Kunden war, schloss nach der Neueröffnung beim Sundgau-Zentrum. Ob ein Drogeriemarkt folge, bleibe offen, die Stadt Giengen habe aber schon einige Pläne, so Oberbürgermeister Dieter Henle.
Positive Rückmeldung
„Aber im Großen und Ganzen sind wir sehr zufrieden“, so Zell. Um Spenden wird weiterhin gebeten, über Unterstützung im Geschäft oder beim Nähen einzelner Kleidungsstücke freue sie sich sehr. Nach dem letzten Artikel in der HZ über den Kleiderladen habe das gut funktioniert, berichtet Zell. „Nach dem Artikel erhielt ich viele Anrufe im Geschäft. Einige halfen durch Angebote, wie das Nähen von gespendeter Ware oder durch das alleinige Spenden von Klamotten“, wofür sie sehr dankbar war.
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