MSG-Schulleiter Markus Kuhn: „Zufrieden, aber auch enttäuscht“
Das diesjährige Abitur ist (fast) durch am Margarete-Steiff-Gymnasium: Am vergangenen Samstag hat der Jahrgang beim Mulusball in der Walter-Schmid-Halle gefeiert, einen Tag zuvor stieg bereits der Abisturm im und rund ums Schulgebäude.
Damit stehen auch die Ergebnisse der Schülerinnen und Schüler fest, die in großen Teilen gut ausgefallen sind in diesem Jahr. Trotzdem ist Schulleiter Markus Kuhn etwas geknickt: „Wir sind zufrieden mit einem schönen Ergebnis an der Spitze, aber auch enttäuscht, weil es dieses Jahr einige nicht geschafft haben“, bedauert er. Eingerechnet in den Gesamtschnitt seien diese Ergebnisse nicht.
Ohne eine konkrete Zahl zu nennen, was angesichts einer noch anstehenden Nachprüfung noch nicht möglich ist: Nicht geschafft haben es dieses Jahr deutlich mehr Schülerinnen und Schüler als im vergangenen Jahr. „Letztes Jahr haben einige Schüler schon vorher die Reißleine gezogen und sich zum Beispiel für eine Ausbildung entschieden“, vergleicht Kuhn.
Aus dem Lockdown in die Oberstufe
Woran könnte es in diesem Jahr liegen? „Es ist natürlich Spekulation, aber das war der Jahrgang, der direkt aus dem Lockdown in die Oberstufe gekommen ist“, erklärt Kuhn. Was bedeutet: Bei der Wahl der Kurse habe man keinen direkten Kontakt zu den Schülern gehabt, was Vieles erschwert habe. „Mit der Kurswahl waren wir nicht ganz glücklich“, so Kuhn. Die Anforderungen, vor allem im Deutsch-Leistungskurs, seien manchen letztlich zu hoch gewesen. Noch dazu sei es in Deutsch schwieriger als in anderen Fächern, sich im Laufe einer Woche auf Nachprüfungen vorzubereiten.
Von einer anderen Schule, an der das MSG mit Zweitprüfern vertreten war, weiß Kuhn, dass es dort mehr an Mathe gehapert habe. Insgesamt seien die Anforderungen vor zwei Jahren verschärft worden, die Schüler dürfen sich in keinem Fach mehr null Punkte erlauben. Kuhn ist froh, dass die Schüler trotzdem nicht mit leeren Händen dastehen, sondern an den schulischen Teil der Fachhochschulreife anknüpfen können.
Naturwissenschaften am MSG gefragt
Grundsätzlich habe sich eines wieder gezeigt beim diesjährigen Jahrgang: Die Naturwissenschaften sind stärker gefragt als Sprachen oder Gesellschaftsfächer. So gebe es in den Naturwissenschaften häufiger Parallelkurse, während es bei den anderen Fächern schwierig sei, überhaupt Kurse zusammenzukriegen. Besonders glücklich ist Kuhn mit dem Seminarkurs: „Das war eine fantastische Gruppe mit sehr schönen Hausarbeiten als Ergebnis.“ Im Hinblick aufs kommende Jahr werde sich die Schule anschauen, was sie anders machen könnte.