Open Air auf der Kaltenburg

Musikalischer Ausflug ins Mittelalter mit "Fairy Dream"

So entführte "Fairy Dream" musikalisch ins Mittelalter, in die Renaissance und ins Heute.

Musikalischer Ausflug ins Mittelalter mit "Fairy Dream"

Lag es am Wetter oder den zahlreichen anderen Veranstaltungen an diesem Abend? Die IG Kaltenburg hatte zum Open-Air-Konzert auf die Kaltenburg eingeladen. Es spielte die  Gruppe „Fairy Dream“ und es waren nur knapp 100 Zuhörerinnen und Zuhörer auf der Burg.  Dabei war musikalisch eine Reise ins Mittelalter, der Renaissance aber auch in die Jetztzeit geboten. Das passte zur Kulisse der Kaltenburg ganz hervorragend. Es wurde auf der neu errichteten Bühne gespielt. Das Publikum saß vor der Bühne. Auf der einen Seite waren die hoch aufragenden Mauern der einstigen Höhenburg zu sehen, auf der anderen Seite gab es den Blick ins weite Tal zum Schloss Burgberg und zum Berg, auf dem einst die Güssen hausten. 

Wie eine mittelalterliche Barden-Vorstellung

Man konnte teilweise den Eindruck gewinnen, bei einer mittelalterlichen Barden-Vorstellung dabei sein zu können und es konnte sich einem die Frage stellen, ob die einstigen Bewohner der Burganlage im Mittelalter und der frühen Neuzeit ähnliches erlebt hatten. Teilweise deshalb, weil sich unmittelbar nach der romantischen Vorstellung das Wissen vordrängte, dass die Kaltenburg eben keine vollständige Burg mehr ist, sondern größtenteils eine Ruine. Dort, wo jetzt freie Sicht ist, gab es früher zumindest eine Mauer, die zu einem Gebäude gehörte. Der romantische Weitblick, der heute zu genießen ist, gab es so im Mittelalter und der Renaissance hier nicht.  Sicher gab es einen Hof, der aber wesentlich kleiner gewesen sein dürfte, als das Anwesen, auf dem die Menschen jetzt Platz finden. Teilweise aber auch, weil die Band nicht nur mittelalterliche Musik spielte, sondern auch Musik, die einer neueren Zeit zuzurechnen ist.

Beeindruckende Bandbreite

Beeindruckend war die Musik der Gruppe Fairy Dream allemal. Da ist zunächst einmal die große Bandbreite zu erwähnen. Sie reichte von Stücken, die von den Wikingern, Kelten und Iren erzählten. Dann gab es Musik aus Norwegen und Dänemark hatte. Aber auch Musik, die in Deutschland, Italien oder Amerika wurzelte, war zu hören. Beeindruckend war das Spiel der drei Musiker: Albert Dannemann zeigte sein Können gleich auf mehreren Instrumenten: Flöte, Querflöte, Dudelsack und der Drehleiher. Bei letzterem handelt es sich um ein sehr altes Instruent mit Saiten. Alle Instrumente bespielte er sehr virtuos. Bei manchen Liedern war auch seine sehr tiefe Basstimme sehr wirkungsvoll zu hören. Die Italienerin Ida Elena de Razza, Italienerin glänzte durch ihre sehr hohe, sehr präzise Stimme.. Sie begleitete sich selbst und die Gruppe mit Trommel und Gitarre. Giono Hohl begleitete rhythmisch mit der Davut, der Rahmentrommel und Darabuca und war gelegentlich mit Gesang zu hören. Er glänzte durch recht eigene Übersetzungen vom Englischen ins Deutsche zu übersetzen bat. Meist nutzte er hierbei das Schweizerdeutsch. Die Musik insgesamt wirkte teilweise mittelalterlich, orientalisch, aber auch schamanisch. Zum Abschluss wurde das Publikum in die Darbietungen bewusst mit einbezogen, sei es durch Klatschen, durch Mitsingen des Refrains oder auch durch einen kleinen Rundtanz auf dem Platz.