Nach der Schließung im Frühjahr

Neubau einer Geriatrischen Rehaklinik in Giengen: Vier Interessenten und eine flexible Planung

Mit vier potenziellen Betreibern einer neuen Geriatrischen Rehaklinik ist die Stadt Giengen im Gespräch. Die frühere Reha-Gebäude soll zum Jahreswechsel auch wieder genutzt werden.

Es war nach dem Kreistagsbeschluss zur Schließung der Geriatrischen Rehaklinik in Giengen quasi der zweite Paukenschlag zum selben Thema, als Oberbürgermeister Dieter Henle im Juni die Pläne zum Bau einer neuen Rehaklinik im Ehbach verkündete.

Ein knappes Vierteljahr später sind zwar noch längst keine Baufahrzeuge aufgefahren, im Hintergrund gab es aber bereits eine Reihe von Gesprächen, wie Henle bestätigt. Zunächst hatten zwei potenzielle Betreiber einer neuen Reha-Einrichtung Interesse bekundet. Zwischenzeitlich haben sich offenbar noch zwei weitere Interessenten gemeldet. Henle zufolge seien die Gespräche konstruktiv verlaufen und durchaus verbunden mit der Einschätzung, dass das Giengener Konzept einer neuen, deutlich größeren Reha-Einrichtung tragfähig sein könnte.

Reha Giengen: Der Grundstückstausch ist schon abgeschlossen

Derzeit suche man noch das Gespräch mit weiteren möglichen Betreibern, die noch nicht auf die Stadt zugegangen waren. Im September, so hofft der OB, werde man einen Zwischenstand über die bis dahin erfolgten Schritte berichten können.

Das aktuelle Konzept sieht vor, auf einem teilweise noch bebauten Grundstück östlich und westlich der Ehbachstraße eine geriatrische Rehaklinik mit 80 bis 100 Plätzen zu bauen. Dieses Grundstück war bislang im Eigentum der Kreisbau. Im Zuge eines Grundstückstauschs hat die Stadt jedoch die Flächen im Ehbach übernommen und der Kreisbau dafür ein vergleichbar großes Grundstück im neuen Baugebiet „Bruckersberg Ost“ verkauft.

Der Investor FWG Immo aus Neresheim hat wiederum das Areal im Ehbach von der Stadt gekauft, um dort die Reha-Einrichtung zu bauen – sofern es eine Einigung mit einem der möglichen Betreiber gibt. Henle betont, dass das Konzept auch noch um eine ambulante oder teilstationäre Pflegeversorgung für Senioren ergänzt werden könnte, falls der künftige Betreiber dies bevorzuge. „Die Planung ist noch variabel und lässt sich daher an seine Wünsche anpassen“, so Henle.

Neues Therapiezentrum an der Hirschstraße ab 2025?

Derweil gibt es auch eine Perspektive für das frühere Reha-Gebäude an der Hirschstraße. Die Stadt hat die Immobilie zwischenzeitlich von der Heidenheimer Klinikgesellschaft gekauft und will dort während der Bauzeit des geplanten Dienstleistungszentrums als Domizil für das technische Dezernat der Stadt nutzen.

Zudem soll in einem Teil des Erdgeschosses ein ambulantes Therapiezentrum entstehen, das die Disziplinen Podologie, Ergotherapie, Physiotherapie und Prävention vereinen soll. Gegenüber der HZ zeigt sich der OB optimistisch, dass das Therapieangebot bereits zum Jahresbeginn 2025 starten könnte.

Diese Praxen könnten nach dem Bau eines neuen Reha-Komplexes außerdem dorthin umziehen, damit die therapeutischen Angebote gebündelt wären. Diese Option sei auch Teil der Gespräche mit dem Investor und möglichen Betreibern.

Warum die Rehaklinik Giengen schließen musste

Nach einer teils mit Schärfe geführten Debatte beschloss der Heidenheimer Kreistag im Dezember 2023 bei zehn Neinstimmen und 26 Jastimmen, die Geriatrische Rehaklinik Giengen nach 25 Jahren zu schließen. Grund dafür war, dass die Einrichtung mit ihren 30 Betten dauerhaft defizitär war. Zuletzt hatte sich das Minus auf rund 700.000 Euro im Jahr summiert. Als Argument für die Schließung wurde angeführt, dass Patientinnen und Patienten in Einrichtung in der näheren und weiteren Umgebung versorgt werden könnten. Die Gegner der Schließung, darunter Giengens OB Henle, hatten dafür für die regionale Daseinsvorsorge geworben. Offiziell endete der Betrieb zum 31. März 2024.

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