Neue Bauplätze

Neubaugebiet „Bruckersberg Ost“ genehmigt: fast 150 neue Wohneinheiten möglich, trotz Verkehrsbedenken

Das Neubaugebiet „Bruckersberg Ost“ in Giengen nimmt Form an! In unterschiedlichen Wohnformen können knapp 150 neue Wohneinheiten entstehen. Die Verkehrsanbindung ist jedoch noch umstritten.

Das Neubaugebiet „Bruckersberg Ost“ kann realisiert werden: Der Giengener Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung den Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan gefasst, das sich östlich an die bestehende Bebauung in Verlängerung der Ganghoferstraße und des Zugspitzwegs anschließt. Zuvor war im Rat noch einmal intensiv diskutiert worden, vor allem über die Verkehrsanbindung des Wohngebiets.

Auf der rund 4,4 Hektar großen Flächen sollen klassische Ein- und Zweifamilienhäuser entstehen, auch Doppel- und Reihenhäuser sowie Mehrfamilienhäuser sind möglich. Knapp 150 neue Wohneinheiten sollen auf dem Bruckersberg entstehen, die Planungen gehen von etwa 370 Menschen aus, die dort ein neues Zuhause finden könnten.

Kreisbau kann fast 9000 Quadratmter bebauen

Rund 8850 Quadratmeter des Baugebiets hat die Stadt bereits im Zuge eines Flächentauschs mit der Kreisbaugesellschaft getauscht. Im Gegenzug erwarb die Stadt von der Kreisbau knapp 7300 Quadratmeter an der Ehbachstraße, wo eine neue Reha-Klinik entstehen soll (wir berichteten).

Die wohl anstrengendste Aufgabe hatte bei diesem Tagesordnungspunkt Roman Holl. Der Sachgebietsleiter im Amt für Stadtplanung, Baurecht und Planung verlas zu Beginn der Beratung vor allem all jene Stellungnahmen zum Bebauungsplanentwurf, die von Privatpersonen eingegangen waren – rund ein Dutzend eng bedruckte Seiten mit Einwänden und den Antworten der Stadtverwaltung darauf. Stadtrat Oswald Satzger (CDU-Wählerblock) bekam regelrecht Mitleid und brachte Holl ein Glas Wasser, damit er sich nicht heiser redete.

Die Anwohnerinnen und Anwohner bewegt vor allem die Frage, wie die Verkehrsanbindung so gestaltet werden könnte, dass sie in den bereits bestehenden Gebieten des Bruckersbergs erträglich bleibt. Immerhin geht eine Verkehrsuntersuchung von rund 500 zusätzlichen Kfz-Fahrten pro Tag aus. Eine starke Zunahme des Verkehrs wird vor allem für den Ganghoferweg erwartet, knapp 400 Fahrzeuge könnten die Straße künftig am Tag passieren. Bislang sind es der Untersuchung zufolge knapp 130. Auch der angrenzende Zugspitzweg wird mehr Verkehrs verkraften müssen. Kalkuliert wird die künftige Belastung auf 937 Fahrzeuge pro Tag, derzeit sind es 685. Beide Straßen seien aber rechnerisch für solches Verkehrsaufkommen ausgelegt.

Anwohner fürchten höheres Verkehrsaufkommen

In der Bürgerfragestunde zu Beginn der Gemeinderatssitzung betonte ein Anwohner, er sei „auf keinen Fall“ gegen die Ausweisung des Baugebiets, er beklagte aber, es sei kein alternatives und nachhaltiges Verkehrskonzept geprüft worden. Er sehe eine Gefahr für die Sicherheit, etwa für Fußgänger und Radfahrer. Auch die Tatsache, dass der einzige Weg in die Innenstadt über die Straßenbrücke über Brenz und Bahnlinie führt, sah der Anwohner kritisch und wollte wissen, wie Kinder oder ältere Menschen gefahrlos in die Innenstadt gelangen könnten.

Oberbürgermeister Dieter Henle sicherte zu, die Stadtverwaltung nehme die Anliegen aus Gemeinderat und Bevölkerung ernst. In diesen Tagen solle eine Machbarkeitsstudie für eine alternative Zuwegung beauftragt werden. Bürgermeister Alexander Fuchs erklärte, weitere Radwege seien in Planung, zudem könne der in Planung befindliche Neubau der „BSH-Brücke“ zumindest einen Teil der Radfahrer und Fußgänger aufnehmen.

Stadträtin Gaby Streicher (SPD) begrüßte es, dass eine alternative Anbindung des Wohngebiets geprüft werden soll. Gleichzeitig sei gut, dass im „Bruckersberg Ost“ der schon jetzt bestehende Bedarf an Wohnraum mit unterschiedlichen Wohnformen gedeckt werde. Gabriela Fetzer (CDU-Wählerblock) verlieh ihrer Abneigung gegenüber Längsparken am Straßenrand Ausdruck. Ihr Fraktionskollege Werner Bader bekräftigte den „Wunsch aller Fraktionen“ nach einer Verbesserung der Verkehrsanbindung. Er sei „immer gegen das Baugebiet“ gewesen, erklärte hingegen Oswald Satzger (CDU-Wählerblock), der annahm, die Einwände seien nicht ernst genommen worden. Dem widersprach OB Henle energisch.

Bauplätze in Burgberg auf dem Markt

Einstimmig fasste der Giengener Gemeinderat auch den Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan „Schlossblick“ in Burgberg. Dort hält die Stadt 14 Bauplätze für Einfamilien- oder Doppelhäuser, sowie für Reihen- und Mehrfamilienhäuser bereit. Eine Teilfläche ist außerdem für den Bau von drei Tiny-Häusern reserviert. Die Vermarktung für die Bauplätze hat bereits begonnen, die Fläche für Tiny-Häuser wird erst später angeboten.

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