Neue Postfiliale in der Unteren Marktstraße: ab wann, von wem und warum?
Dass sich Markus Engelmann selbstständig machen möchte, das stand schon eine ganze Weile fest. Dass er binnen vier Jahren gleich vier Postfilialen im Landkreis betreiben würde, hätte er aber auch nicht gedacht. “Es hat viel Glück dazugehört”, sagt er, “aber schon auch Wille und Durchhaltevermögen.” Klar: Wäre er kein verlässlicher Partner, die Post hätte wohl kaum immer wieder für die nächste Filiale angefragt. Seine letzte Eröffnung liegt noch gar nicht so lange zurück, im April dieses Jahres übernahm er die Postfiliale in Herbrechtingen und damit in seinem Wohnort. Angefangen hatte er in Königsbronn, dazu kam außerdem Heidenheim. Jetzt liegt die nächste Eröffnung einer Hauptfiliale vor ihm: Giengen. “Die Post beim Waffen-Rödter schließt Ende August, deshalb hat die Post bei mir angefragt”, erklärt Engelmann.
Postfiliale in Giengen erst mal ohne Lotto
Nach seinem Okay musste es schnell gehen, schließlich bleibt bis September nicht mehr allzu viel Zeit. Engelmann und die Post seien auf die Stadt zugegangen und hätten nach einem passenden Objekt gefragt. “Das war kompliziert, wir haben es jetzt aber geschafft”, freut sich der 34-Jährige. Einziehen wird die Postfiliale in die Marktstraße 88 nahe des Kaufland-Eingangs. Früher befand sich das Geschäft “Ernstings Family” in den Räumlichkeiten, das sich mittlerweile mit im Kaufland befindet. Weil man im Kaufland auch Lotto spielen kann, wird Engelmann in seiner Filiale auf dieses Angebot verzichten müssen. “Da steckt eigentlich mein Herzblut drin, aber wir starten erst mal ohne”, bedauert er. Noch immer würden jede Menge Leute bei ihm Lotto spielen, obwohl das schon lange auch übers Internet möglich ist.
Lotto also wird es erst mal nicht geben, dafür aber kombiniert: eine Postfiliale mit Postfächern, eine Filiale der Postbank mit Finanzdienstleistungen wie Geld abheben oder einzahlen sowie Kontoauszüge drucken lassen, Tabakwaren, Zeitschriften und ein paar Geschenkeartikel. Die Lage und die Räumlichkeiten befindet Engelmann für sehr gut: “Wir haben eine Ladezone für den Lkw, ausreichend Parkplätze und genug Lagerfläche”, sagt er über die circa 150 Quadratmeter große Fläche.
Momentan zählen zu Engelmanns Team acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im Idealfall immer in derselben Filiale arbeiten. Nur in Notfällen könne man sich untereinander aushelfen, erklärt er. Engelmann selbst hat sich im Laufe der Jahre mehr und mehr aus dem Verkauf gezogen, um sich mehr um die Organisation im Hintergrund kümmern zu können. Für die neue Filiale in Giengen sucht er momentan neue Mitarbeiter, die er gerne noch selbst einlernt. Alle weiteren Vorbereitungen stellen für ihn kein großes Problem mehr dar: “Das ist nicht mehr so wild, mittlerweile habe ich Routine”, sagt er schmunzelnd.
Postfiliale in Giengen: geöffnet ab September
Geplant hat er, die Filiale ab dem ersten September, also mit nahtlosem Übergang, zu eröffnen – und von Montag bis Samstag von 8.30 Uhr bis 18.30 Uhr geöffnet zu haben. “Wir müssen da mit den anderen mitziehen”, betont er. Der Kundenbetrieb, das weiß er aus seinen anderen Filialen, wird ein reger sein. Zwar würden heute kaum noch Briefe geschrieben, dafür aber umso mehr Pakete verschickt, Waren bestellt und wieder zurückgesendet. Während der Pandemie sei es richtig viel geworden, “wir sind überflutet worden”, beschreibt Engelmann. Auf diesem Niveau sei es nicht geblieben, es laufe aber weiterhin gut.
Was ebenfalls gut läuft, bisher in seiner Heidenheimer Filiale: die Wäscherei-Annahme. “Das hätte ich nicht gedacht”, ist Engelmann verblüfft, doch unter anderen würden einige Geschäftsleute ihre Kleidung bei ihm zur Reinigung abgeben. Vorgesehen hat der Herbrechtinger, auch in Giengen eine solche Annahmestelle mit anzubieten.
Und wenn die Post jetzt käme und morgen nach einer weiteren Filiale in, sagen wir, Sontheim anfragen würde? Engelmann lacht und erklärt, dass jetzt erst mal Schluss sei: “Eigentlich achtet die Post darauf, dass nicht eine Person zu viele Filialen betreibt. Wir haben uns jetzt auf diese vier Hauptfilialen verständigt, die geografisch einigermaßen auf einer Linie liegen.”