An der Hirschstraße

Neues Leben für ehemalige Rehaklinik: Therapiezentrum eröffnet im Januar 2025 in Giengen

Am 2. Januar wird in der früheren Rehaklinik an der Giengener Hirschstraße ein Therapiezentrum für Ergotherapie, Physiotherapie und Podologie eröffnen. Die Betreiber kennen die Räumlichkeiten bereits bestens.

Die seit März leerstehende frühere Rehaklinik an der Giengener Hirschstraße erfährt in Kürze eine neue Nutzung – zumindest in einem Teilbereich. Wie Oberbürgermeister Dieter Henle anlässlich der städtischen Weihnachtspressekonferenz erklärte, wird dort ab 2. Januar 2025 das „SAMTherapiezentrum“ geöffnet haben.

Der auffällige Name der neuen Unternehmung setzt sich zusammen aus den Anfangsbuchstaben der Vornamen aller drei Betreiberinnen und Betreiber: Sibylla Salomon wird im Therapiezentrum Ergotherapie anbieten, hinzu kommen Physiotherapeutin Annette Pankratz-Bender und Podologe Michael Salomon.

„Die Schließung der Rehaklinik hat die Stadt bekanntermaßen alles andere als erfreut“, so Henle. Daher sei es ihm und der Verwaltung wichtig gewesen, „schnellstmöglich ein weiterführendes Angebot zu schaffen und gleichzeitig den vertrauten Fachkräften eine adäquate berufliche Zukunft zu bieten“.

Barrierefrei und reservierte Parkplätze

Die künftigen Nutzer kennen die Räumlichkeiten zum Teil bereits bestens: Sibylla Salomon war in der Geriatrischen Rehaklinik Giengen fachliche Leitung der Ergotherapie, Annette Pankratz-Bender war fachliche Leiterin der Physiotherapie. Michael Salomons bislang in der Langen Straße ansässige Praxis für medizinische Fußpflege wird die dritte Säule im Therapiezentrum bilden.

Die Räumlichkeiten werden im Erdgeschoss des Gebäudes an der Hirschstraße zu finden sein, der Zugang erfolgt barrierefrei über den früheren Liegendzugang. Außerdem wird es eigens reservierte Parkplätze für Besucherinnen und Besucher des Therapiezentrums geben. Ein geplanter Präventionsbereich soll das Angebot noch ergänzen.

Die Stadt Giengen hatte das Gebäude im Frühjahr gekauft und mit Blick auf die neue Nutzung das Erdgeschoss ertüchtigen lassen. Bevor an der Marktstraße mit dem Abbruch von Bestandsgebäuden für den Neubau des geplanten Dienstleistungszentrums begonnen wird, soll auch das Technische Dezernat der Stadtverwaltung vorübergehend an die Hirschstraße ziehen. Die dafür notwendigen Arbeiten sollen im Laufe des kommenden Jahres ausgeführt werden.

Ende der Rehaklinik wurde vor einem Jahr beschlossen

Der Beschluss für das Aus der Geriatrischen Rehaklinik Giengen war vor etwas mehr als einem Jahr nach einer durchaus kontroversen Debatte vom Kreistag gefasst worden. Begründet wurde der Schritt damals mit dem Defizit, den die Reha-Einrichtung über viele Jahre hinweg immer wieder erwirtschaftet hatte. Vor dem Beschluss wurde es mit rund 700.000 Euro für das Jahr 2023 beziffert.

Gegner der Schließung befürchteten eine Verschlechterung der Versorgung für die betagten Patientinnen und Patienten, die bis zur Schließung etwa nach Unfällen und schweren Erkrankungen rehabilitiert worden waren. Seit dem Aus werden die Betroffenen nach Möglichkeit in weiter entfernte Rehakliniken gebracht.

Dem Personal der Giengener Einrichtung wurde seitens des Heidenheimer Klinikums eine Beschäftigungsgarantie angeboten, von der aber nicht alle Gebrauch machten.

Was wird aus dem Reha-Neubau?

Giengens Oberbürgermeister Dieter Henle war im Dezember 2023 im Kreistag, wo er für die Freien Wähler sitzt, ein erklärter Gegner der Schließung. Seither wird im Giengener Rathaus offenbar im Hintergrund an der Schließung der Versorgungslücke gearbeitet. Im vergangenen Mai kam die Nachricht, dass die Stadt von der Kreisbaugesellschaft ein Grundstück im Ehbach erwirbt, um dort durch einen Investor eine neue Rehaklinik für bis zu 100 Patientinnen und Patienten bauen zu lassen. Wie Henle am Dienstag erklärte, laufen die Gespräche derzeit weiter. Zu den bislang vier potenziellen Betreibern sei jüngst noch ein weiterer Interessent hinzugekommen. Einen konkreten Zeitplan gibt es aktuell noch nicht.

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