Besuch der Partnerstadt

Giengens OB Dieter Henle fehlen in San Michele di Ganzaria die Worte

Oberbürgermeister Dieter Henle und rund 50 weitere Giengenerinnen und Giengener besuchten das italienische San Michele di Ganzaria. Die Reise war von Festtagen, Ausflügen und einer besonderen Überraschung geprägt, die den OB sprachlos machte.

Giengens OB Dieter Henle fehlen in San Michele di Ganzaria die Worte

Zum fünften Mal waren Oberbürgermeister Dieter Henle und seine Frau in Giengens Partnerstadt San Michele di Ganzaria zu den Feierlichkeiten zu Ehren des Schutzpatrons der Stadt eingeladen. Dieser Besuch hatte für den Giengener Rathauschef eine besondere Überraschung parat: Er soll zum Ehrenbürger der Stadt San Michele di Ganzaria ernannt werden. Mit auf Sizilien waren außerdem rund 50 Giengener San-Michele-Fans, darunter Jugendliche des Jugendblasorchesters der Musikschule, ihrem Leiter Hannes Färber und dem auf private Initiative angereisten Chor „Mann-oh-Mann“ mit Dirigent Ulrich Meier.

Wir freuen uns sehr, in diesem Jahr nicht nur Gäste zu sein, sondern aktiv zu eurem Fest beizutragen.

Oberbürgermeister Dieter Henle

„Heute Abend gibt es ein gemeinsames Konzert“, so Henle in seiner Ansprache am Festabend. „Wir freuen uns sehr, in diesem Jahr nicht nur Gäste zu sein, sondern aktiv zu eurem Fest beizutragen.“ Der Chor „Mann-oh-Mann“ sang als Zugabe auf Italienisch „Marina“ und „Funiculì, Funiculà“, wobei das Publikum lautstark mitsang. Anschließend bot das Jugendblasorchester um Hannes Färber ein Konzert mit Soli, konzertanten Melodien und einem Marschpotpourri. Es gab Standing Ovations und als Zugabe „Bella Ciao“ von beiden Musikgruppen.

Der Chor „Mann oh Mann“ mit Dirigent Ulrich Meier. Comune di San Michele di Ganzaria

Petra Rizzo vom Partnerschaftskomitee führte gekonnt durch den Abend. San Micheles Bürgermeister Dott. Danilo Parasole hieß die Gäste herzlich willkommen und bedankte sich, dass Giengen in den 50er- und 60er-Jahren Arbeitenden aus seiner Stadt eine Perspektive bot: „Es ist eine große Freude, im Sommer zu sehen, wie viele Giengenerinnen und Giengener mit oder ohne Wurzeln in San Michele zum Fest des Schutzpatrons zu uns kommen.“ Henle bediente sich der italienischen Sprache bei seinem Gruß an die Bevölkerung.

Eine Überraschung für Henle

Freitags gab es einen Ausflug auf den Ätna, abends ein Essen mit allen musizierenden Gruppen und danach einen spannenden Songcontest von Talenten aus der Region an der Piazza Garibaldi. Anschließend präsentierten die Gastgeber die Überraschung. Bürgermeister Parasole verkündete, dass der Giengener Rathauschef in Kürze zum Ehrenbürger der Stadt San Michele di Ganzaria ernannt werden solle. Henle fehlten zunächst die Worte, was nach eigenem Bekunden nicht oft vorkommt. Geehrt und gerührt bedankte er sich herzlich und versprach: „Ich werde mit den Bürgerinnen und Bürgern unserer beiden Städte alles dafür tun, unsere Bande weiter zu stärken.“

Ich werde mit den Bürgerinnen und Bürgern unserer beiden Städte alles dafür tun, unsere Bande weiter zu stärken.

Oberbürgermeister Dieter Henle

Am Samstag besuchte die Giengener Delegation die Stadt Catania, der Sonntag gehörte den Feierlichkeiten zu Ehren von San Michele. Nach dem Festgottesdienst erschallte ein vielstimmiges „Viva San Michele Arcangelo“ vor der Kirche, es folgten Böllerschüsse und Musik der örtlichen Kapelle. Anschließend brauchte es 24 Männer, um die 220 Kilogramm schwere Figur des Schutzheiligen inklusive Goldschwert aus der Kirche zu tragen. Unzählige Menschen am Wegesrand jubelten der Prozession zu und anschließend wurde gefeiert.

Bei der Prozession brauchte es 24 Männer, um die 220 Kilogramm schwere Figur des Schutzheiligen inklusive Goldschwert aus der Kirche zu tragen. Comune di San Michele di Ganzaria

Montags nutzten Parasole, Mitglieder des Komitees und Henle die Zeit, um Projekte zur weiteren Festigung der Städtepartnerschaft zu besprechen. Vom Jugendblasorchester gab es ein Ständchen vor dem Hotel, Dirigent Hannes Färber sprach für alle: „Danke, dass die Stadt uns diesen Aufenthalt in San Michele ermöglicht und ihn gefördert hat. Es hat uns so gut gefallen.“ Der Oberbürgermeister erwiderte diesen Dank gerne, verbunden mit besten Wünschen für die anstehenden Ferientage der Musikerinnen und Musiker am Meer: „Herzlichen Dank für die gemeinsame Zeit, Ihren und euren Einsatz. Giengen wurde würdig vertreten.“

So entstand die „Pasta-Spätzle-Connection“

Neben Köflach in Österreich, Le Pré Saint-Gervais in Frankreich und Zeulenroda-Triebes in Thüringen ist San Michele di Ganzaria Giengens jüngste Partnerstadt. Das offizielle Partnerstadtbündnis besteht erst seit dem 20. Juli 2019, jedoch bestehen bereits seit knapp sechzig Jahren enge Kontakte und familiäre Verbindungen zwischen San Michele di Ganzaria und Giengen. Sie entstanden aus der Zuwanderung sizilianischer Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter Ende der 50er und Anfang der 60er Jahre. Der Großteil der italienischen Mitbürgerinnen und Mitbürger in Giengen stammt aus San Michele di Ganzaria.

Die noch junge Städtepartnerschaft zwischen Giengen und San Michele di Ganzaria soll – so heißt es in der beiderseitigen Erklärung – zur kommunalen Entwicklung, zu gemeinsamer Lebensfreude der Menschen und zur Verbesserung des Verständnisses in lokalen und globalen Belangen beitragen – auf humanitärem, kulturellem, wirtschaftlichem, touristischem und sportlichem Gebiet. Mittlerweile wird sie bereits launig als „Pasta-Spätzle-Connection“ bezeichnet.