Leserbrief

Patienten kommen bis aus Dillingen

Leserbrief zur möglichen Schließung der Giengener Reha-Klinik und zum Leserbrief „Sparen bei den Schwächsten“ (Ausgabe vom 8. Dezember):

Patienten kommen bis aus Dillingen

Ich möchte mich dem Leserbrief mit der Bitte anschließen, die Schließung noch einmal zu überdenken. Ich selbst war sehr dankbar dafür, dass ich im letzten Herbst nach einem Sturz mit Oberschenkelbruch nach Operation in diese Reha-Klinik kam. Ich hätte sonst viele Wochen auf einen Platz in einer auswärtigen Reha warten müssen und vorher nicht in meine Wohnung zurückkommen können.

Auch wenn dieses alte Haus fast nur Zwei- und Mehrbettzimmer hat, habe ich es als sehr gut erlebt. Das nette und fürsorgliche Personal, eine kompetente Ärztin und mehrere gute Physiotherapeuten haben mir ein Heimkommen in die eigene Wohnung ermöglicht, obwohl meine Kinder im Norden und Westen Deutschlands wohnen und nur immer kurz helfen konnten.

Ich habe viele Patienten erlebt, die schon sehr alt waren und wenig gesprochen haben, die sehr dankbar für die Betreuung waren. Sonst müssten sie in die Kurzeitpflege, was ja auch für die Kassen eine weitere Belastung bedeutet. Ich habe viele Patienten erlebt, die bis aus Dillingen hierherkamen, weil sie dort keine Möglichkeit hatten.

Wir dürfen die ältere Generation, auch wenn es ein Zuschussbetrieb ist, nicht vergessen. Das Haus ist alt, meine Kinder sind früher dort geboren, aber es liegt wunderbar ruhig am Hang und trägt zur Erholung bei. Der Bedarf wird noch zunehmen, es wird immer mehr hilfsbedürftige Menschen geben, die eine geriatrische Reha brauchen.
Elisabeth Seifert, Giengen