Planungsfehler am Giengener Einkaufszentrum
Nachdem nun endlich das neue Einkaufszentrum in Giengen eröffnet wurde, kurz ein paar Gedanken dazu. Wer braucht drei Rewe-Märkte in Laufnähe und drei Lidl-Filialen, die in fünf Minuten Autofahrt erreichbar sind? Wir hätten uns gewünscht, dass die Brückenapotheke über die Straße ziehen könnte, da es vor der Apotheke nur sehr wenige Parkplätze gibt. Zudem erscheint es uns sehr gefährlich, hier vor der Apotheke rückwärts auf die Ulmer Straße auszuparken, wo schon mal gern, wenn die Ampel grün zeigt, mit 70 km/h den Berg hinuntergestochen wird.
Am liebsten wäre es uns gewesen, wenn die Arztpraxis über der Apotheke auf der neuen bebauten Fläche eine Möglichkeit für eine neue, ebenerdige Praxis bekommen hätte. Die derzeitige ist nicht barrierefrei und mit Rollator etc. nicht zu erreichen. Eine gut zugängliche Arztpraxis und Apotheke wären uns wichtiger gewesen als noch ein Rewe und noch ein Lidl.
Nun gibt es beim neuen Sundgau-Center viele Behinderten-Parkplätze. Sehr löblich, aber: Wie kommen Rollstuhlfahrer, Menschen mit Rollatoren, die nicht mit dem Auto kommen, zu den Geschäften? Ich habe keine Möglichkeit gesehen, außer über die Autorampe. Und hier gibt es keinen Gehweg. Heute kam mir eine Oma mit ihrem Rollator auf der Abfahrt mitten auf meiner Spur entgegen.
Ist das so gedacht, dass beeinträchtigte Menschen nur mit dem Auto kommen können oder eben hoffen müssen, dass sie auf der Autorampe nicht überfahren werden? Und nein, die Kinderwagenabfahrt bei der hinteren Treppe lässt sich mit Rollstühlen und Rollatoren nicht befahren.
Überall wird groß von Teilhabe und Integration getönt. Und hier wird ein neues großes Einkaufszentrum geplant und gebaut, ohne gehbehinderten Menschen einen vernünftigen Zugang zu ermöglichen. Sehr schwach!
Karin Burst, Giengen