„Wanted Live“ rockt das Finale der „Halb 8“-Konzertreihe in Giengen

Abendsonne, Menschen in Feierlaune und auf der Bühne vor dem Giengener Rathaus eine Band, für die es nicht nur des Zuspruchs wegen ein besonderer Abend war: „Wanted Live“, die tief in der Region verwurzelte Coverband, zog zum Finale der diesjährigen „Halb 8“-Konzertreihe alle Register und verabschiedete zugleich ihren Gitarristen Marc Scheunert, der am vergangenen Donnerstag sein letztes Konzert mit der Band spielte. Angeführt vom Front-Paar Nadine und Lars Neumuth agierte die Band mit viel Spielfreude und zog durchaus auch Rock- und Metal-Klassiker hervor, die nicht zum Standardprogramm gehören.

Auf zwischen 1300 und 1400 Menschen schätzte der Giengener Kulturamtsleiter Andreas Salemi die Besucherzahl vom Donnerstag – ein Rekord nicht nur in diesem Jahr, sondern auch bezogen auf die seit 2015 bestehende Reihe insgesamt. Eine überdurchschnittlich große Menschenmenge hatte dieses Jahr auch die ebenfalls aus der Region stammende Band „Liberty“ angelockt.

"Halb 8" in Giengen Wetterglück über zwei Monate hinweg

Wichtiger als der Besucherrekord wird Veranstalter Salemi vermutlich die Tatsache sein, dass kein „Halb 8“-Konzert in diesem Jahr abgesagt oder abgebrochen werden musste – angesichts eines eher durchwachsenen Sommers keine Selbstverständlichkeit. Beim ersten Konzert mit Cris Cosmo am 27. Juni ging es zwar noch etwas durchwachsen los, und auch beim Soundcheck des zweiten Konzerts mit den „Jazz Spätzle“ ging noch ein Schauer hernieder, dann aber blieb das Wetter „Halb 8“ gewogen.

Im Schnitt schätzt Salemi die Zuschauerzahlen auf rund 800 Personen pro Konzert, sodass für 2024 unterm Strich deutlich mehr als 6000 Besucher stehen dürften. Damit sieht der Giengener Kulturchef die nun abgelaufene Saison gut im Durchschnitt der Vorjahre. Interessant findet Salemi, dass der Zuspruch in der Urlaubszeit keine nennenswerte Delle erleide. Vielmehr könne „Halb 8“ auf eine regelrecht treue Fanbasis blicken: „Manche sind bei allen Konzerten da.“ Aus umliegenden Gemeinden kämen etliche Besucher, und sogar Heidenheimer ließen sich blicken, was sonst bei Kulturveranstaltungen eher die Ausnahme sei. Auf die Frage, woher die stabile Gegenliebe rühre, hat Salemi lachend eine einfache Antwort: „Es ist cool und es kostet nichts.“

Umsonst ist „Halb 8“ natürlich nicht. Den Löwenanteil der Kosten trägt die Stadt, die damit die Attraktivität des Stadtkerns stärken will. Eine Reihe von Sponsoren unterstützt die Konzertreihe, hinzu kommt ein Beitrag, den die an der Bewirtung beteiligten Vereine und Gastronomen abführen.

Das Rezept: Bewährte Künstler und neue Talente

Was Salemis Arbeit an „Halb 8“ betrifft, passt das Sprichwort „Nach der Saison ist vor der Saison“ nicht wirklich: Die Planung für 2025 sei schon fertig, sagt er heiter. Mittlerweile hätten viele Bands großes Interesse an „Halb 8“, außerdem bekomme er viele Tipps, wer geeignet sein könnte. Bei der Auswahl verfolge er das Ziel, keine Band zwei Jahre in Folge spielen zu lassen, damit das Programm spannend bleibe. Zudem sollen jedes Jahr Künstler auftreten, die noch nie da waren. Dieses Jahr waren das beispielsweise „Cúl na Mara“ am 11. Juli und „Yv’s Bluesband“ am 8. August.

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