Leserbrief

Schilderlösung für Burgberg hat Charme

Leserbrief zur Diskussion über Straßennamen in Burgberg:

Die Idee des Künstlers Jooß hat Charme. Ein Gemeinderat ist berechtigt, Straßennamen zu ändern. Dann ist er auch befugt, feste zu beweglichen Straßenschildern machen zu lassen, falls dem nicht die Verkehrssicherheit widerspricht. Indes überzeugt die Jooß`sche Analyse nicht ganz: Zwar trug jeder Soldat zur Kriegsmaschinerie bei. Das machte ihn aber nicht zum Verbrecher. Das maßgebliche Nürnberger Urteil verlangte individuelle Verbrechensschuld, die das Gericht bei den drei Soldaten nicht gefunden hätte. Der einflusslose Normalbürger oder Soldat hatte unter der Herrschaft der Gestapo sicher keine Verantwortung gegenüber dem NS-System.

Mölders und Udet kamen schon im November 1941 durch Flugzeugabsturz bzw. Suizid zu Tode. Sie scheiden als Verantwortliche im Sinne von Jooß deshalb weitgehend aus. Von Generalfeldmarschall Rommel konnte eine Pflichterfüllung erwartet werden, die die Einhaltung des Rechts und dadurch die Beendigung des NS-Unrechts umfasste. Dem ist Rommel, wenn auch sehr spät und nach langer Bewunderung Hitlers gerecht geworden durch Nichtanzeige eines Attentatsplans und der Vorbereitung der Frontöffnung in Frankreich. Das kostete ihn sein Leben.
Dr. Peter Brause, Markdorf