Mit Überraschung für den OB

Diese Höhepunkte des 50-jährigen Bestehens der Begegnungsstätte feierten die Giengener

Die Giengener Begegnungsstätte feierte jetzt im März 2024 ihr 50-jähriges Bestehen. Seit 1974 kommen hier vor allem ältere Menschen miteinander ins Gespräch.

Nicht erst seit Corona ist dem Team der Giengener Begegnungsstätte der Wert von zwischenmenschlichem Kontakt und Austausch bewusst. Seit 50 Jahren gibt es den Treffpunkt, bei dem vor allem ältere Menschen miteinander ins Gespräch kommen und sich austauschen können, ganz ohne Zwang und festes Ziel. Zum Programm gehört Kartenspielen dabei ebenso wie Nähen, Handarbeiten oder Gedächtnistraining. Am Sonntag feierten im „Treff Alte Malzfabrik“ gut 90 Menschen gemeinsam das 50-jährige Bestehen der Begegnungsstätte, die erst in der Bahnhofstraße beheimatet war und seit 2007 in der Planiestraße untergebracht ist.

Nur mit Helferinnen und Helfern möglich

Als sich die Begegnungsstätte 1974 gegründet hatte, wurde Deutschland bei der ersten Fußball-Weltmeisterschaft im eigenen Land Weltmeister. Gustav Heinemann wurde als Bundespräsident von Walter Scheel abgelöst. Und zum Jahreswechsel 1974/1975 wurde das Volljährigkeitsalter von 21 auf 18 Jahre abgesenkt. Dass sich eine Einrichtung wie die Begegnungsstätte so lange hält, ist keine Selbstverständlichkeit und nicht zuletzt dem ehrenamtlichen Einsatz zahlreicher Helferinnen und Helfer zu verdanken. Und die Nachfrage nach und die Wertschätzung für solche Angebote ist ungebrochen, wie die voll besetzte Begegnungsstätte am Sonntag zeigte. Bei Kaffee und Kuchen sowie der Livemusik der „Häckl Buam“ schwelgten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Erinnerungen und taten vor allem das, wofür die Begegnungsstätte einst eröffnet wurde: miteinander ins Gespräch kommen.

1974 habe wohl niemand an einen demografischen Wandel wie heute gedacht, sagte Leiterin Waltraud Wiedenmann zur Eröffnung der Feier. In dieser Hinsicht sei Giengen seiner Zeit also voraus gewesen. Dem pflichtete auch Oberbürgermeister Dieter Henle bei, der darauf hinwies, dass es damals nicht viele solcher Begegnungsstätten gegeben habe. Umso mehr lobte er dieses Angebot, das vielen Menschen zahlreiche unterhaltsame Stunden gebracht habe. Einen weiteren Blick zurück warf Martin Bauch. Dessen Mutter Ilse Bauch war 1974 die erste Leiterin der Begegnungsstätte. Martin Bauch, selbst heute Stadtseniorenrat in Süßen, erinnerte sich unter anderem an Fahrdienste im Anschluss an Seniorenveranstaltungen, bei denen auch er manchmal eingesprungen sei.

Nachfrage wird steigen

Der demografische Wandel lässt indes vermuten, dass die Nachfrage nach solchen Angeboten eher noch weiter steigen wird in den kommenden Jahren. Das sieht auch die Leiterin der Begegnungsstätte so. Dennoch gebe es für viele Menschen noch eine Hemmschwelle. „Wer einmal da war, dem gefällt es und der kommt auch wieder“, so Wiedenmann. Für eine steigende Nachfrage müssten freilich auch weitere Helferinnen und Helfer her. Und die zu finden, werde zunehmend schwieriger. Bei der Programmgestaltung zeigte sich die Leiterin offen für Anregungen.

Eine Überraschung für den Oberbürgermeister gab es dann auch noch: Manchen in der Begegnungsstätte war aufgefallen, dass zum Kinderfest hie und da festliche Fahnen über den Straßen fehlten. Und so hatte man in wochenlanger Arbeit satte 21 bunte Wimpelketten genäht, die nun an das Stadtoberhaupt übergeben wurden. Dieser versprach sogleich, dass man den festlichen Schmuck im Sommer natürlich aufhängen werde.

Nur samstags geschlossen

Die Begegnungsstätte im „Treff Alte Malzfabrik“ in der Planiestraße 22 in Giengen ist jeden Tag außer samstags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Montags wird genäht, dienstags stehen Kartenspiele wie Rommé oder Canasta auf dem Programm, mittwochs gibt es Handarbeiten wie Stricken oder Häkeln, am Donnerstag gibt es Karten- oder Brettspiele wie Mensch ärgere dich nicht oder Mühle, freitags Gedächtnistrainings in geselliger Runde und am Sonntag „Kaffeeklatsch“. Weitere Informationen zum aktuellen Programm oder kommenden Veranstaltungen gibt es auch telefonisch unter Tel. 07322.9333085.

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