So geht es auf der Großbaustelle für den Barfüßer in Giengens Zentrum weiter
Ein Hotel, ein Brauereigasthof mit Terrasse und obendrein Wohnungen? Wer derzeit am Bauzaun an der Marktstraße steht, kann sich das auch knapp zwei Monate nach dem Spatenstich noch schwer vorstellen. Der ein oder andere Zaungast fragt sich: Wann geht es denn in die Höhe? Wann sieht man von den Vorhaben was? Das wird noch dauern. Denn zunächst gilt es, das Areal komplett abzuräumen. ist das erledigt, geht es noch weiter in die Tiefe als jetzt in Teilen des Geländes ersichtlich.
"Die Baufirma ist noch damit beschäftigt, die Grube für den Rohbau herzustellen", so Helmut Schönberger vom städtischen Tiefbauamt. Die vergangenen Wochen sei man unter anderem damit beschäftigt gewesen, die Bestandsleitungen für Gas, Strom, Wasser, Straßenbeleuchtung und Telefonie raus zu nehmen. Die verliefen quer durch das Areal. Wir haben neue Leitungen gelegt. Sie verlaufen an der Westseite, entlang von Süßmuth und der Kirchgasse Richtung Stadtkirche", so der Mitarbeiter des Tiefbauamtes.
In den nächsten Tagen und Wochen werde es darum gehen, die Baugrube vollständig auszuheben. Im östlichen Bereich Richtung Schlössle ist dies schon weit fortgeschritten, dort befindet auch die Baustraße Richtung Lange Straße, von der aus die Großbaustelle angedient wird.
Sind noch bedeutende archäologische Funde zu erwarten?
Im westlichen Bereich wird man zusammen mit dem Landesdenkmalamt vorgehen und Meter um Meter abtragen. Man wisse, so Schönberger, dass sich unter der oberen Schicht Fundamente von Häusern aus dem 18. Jahrhundert befinden. Ob Arbeiter und Archäologen darüber hinaus auf Wertvolles aus der Stauferzeit stoßen - im Gespräch war und ist ein Adelssitz von Kaiser Barbarossa - müsse man abwarten. "Wir schätzen die Wahrscheinlichkeit an dieser Stelle als niedrig ein", sagt Schönberger.
Insgesamt wird man das Areal auf bis zu fünf Meter tief ausgraben. um dann die Bodenplatte für die Tiefgarage anzugehen. Der Beginn für diese Arbeiten grob für Mitte November vorgesehen. Der Baufortschritt richte sich dann nach der Temperatur: "Bei minus fünf Grad Celsius wird es dann zu kalt." Vorgesehen sei, die Bodenplatte bis Weihnachten fertig zu bekommen. Die Sperrung zum Schlössle hin müsse deswegen noch eine ganze Weile aufrecht erhalten bleiben.
Schon in der kommenden Woche werde man damit beginnen, die frei gelegte Fassade des alten, denkmalgeschützten Teil des Lamms zu sichern: mit einem Gitter und einer Plane.
Hotel mit 42 Zimmern, nebenan 29 Wohnungen
Gebaut wird neben der Barfüßer-Brauereigaststätte ein Hotel mit 42 Zimmern sowie direkt angrenzend 29 Wohnungen. Die Hotelzimmer sollen in Richtung „Im Schlössle“ weisen, während die Wohnungen zur Kirchgasse hingehen.
Im ersten bis dritten Obergeschoss entstehen je neun Wohnungen mit circa 44 Quadratmetern, 55 Quadratmetern und 77 Quadratmetern, im Dachgeschoss eine Wohnung mit rund 72 Quadratmetern und eine mit etwa 90 Quadratmetern. Die ins Gebäude integrierten Balkone böten hohen praktischen Nutzen und lockerten die Fassade auf, heißt es weiter in der Pressemitteilung.
Die Fertigstellung ist nach zwei Jahren Bauzeit weiterhin für Jahresmitte 2025 geplant. Derzeit, so Schönberger, sei man wegen der umfangreichen Leitungsarbeiten eineinhalb Wochen in Verzug.
Parkplatz wird am 19. Oktober gesperrt
Im Nordwesten der Baustelle auf dem Lamm-Areal ist schon ein Stück Betonplatte zu sehen. Die wird ab dem 19. Oktober benötigt. Die beauftragte Baufirma wird dort einen Kran aufstellen, der dann die kompletten Arbeiten am Rohbau mit Material versorgen wird.
Für das Aufstellen des Krans am Donnerstag, 19. Oktober, muss allerdings der Parkplatz hinter dem Rathaus mach Auskunft der Verwaltung komplett gesperrt werden. Voraussichtlich am 20. Oktober zur Mittagszeit wird er wieder nutzbar sein.