Marktstraße

So haben sich die Eigentumsverhältnisse in Giengens Fußgängerzone verändert

Die Giengener Innenstadt wird sich in einigen Jahren deutlich anders präsentieren als heute. Bald ist Spatenstich für den Barfüßer. Gegenüber hat die Stadt noch mal als Käufer zugeschlagen. Es sind zwei Großvorhaben geplant.

So haben sich die Eigentumsverhältnisse in Giengens Fußgängerzone verändert

Es war nur ein Satz, den Oberbürgermeister Dieter Henle unter Bekanntgaben in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats aussprach: „Die Stadt hat die Gebäude Marktstraße 24 und Niedere Straße 1 gekauft.“

Keine große Angelegenheit, könnte man meinen. Doch dahinter steckt, wenn man sich die sonstigen Besitzverhältnisse im Quartier anschaut, doch mehr: Die Stadt war schon in der Vergangenheit als Käufer tätig, hat beispielsweise das Gebäude schräg gegenüber dem Rathaus, wo heute der „Tedi“ im Erdgeschoss untergebracht ist, gekauft. Erworben hatte die Verwaltung obendrein auch das „Kanne-Gebäude“.

Stadt hat ein fast 2700 Quadratmeter großes Areal geschaffen

Nun zählen zum Areal auch die Grundstücke Marktstraße 24 und Niedere Straße 1: Wie die Stadt auf Nachfrage mitteilt, sei es durch den Erwerb der Flächen gelungen, eine 2677 Quadratmeter große Gesamtfläche an der Fußgängerzone von Marktstraße 18 bis Marktstraße 24 und zur Scharenstetterstraße zu arrondieren.

„So etwas realisieren zu können, ist nicht selbstverständlich. Ich bin mit diesem Ergebnis sehr zufrieden und bedanke mich bei unseren Verhandlungspartnern im Sinne der positiven Stadtentwicklung“, sagt der Oberbürgermeister.

Hintergrund der Käufe ist das geplante Dienstleistungszentrum mit Wohnen, Verwaltung, Praxen und Einkaufsmöglichkeiten.

„Das Dienstleistungszentrum in der Marktstraße 18 bis 24 werden wir im ersten Quartal 2024 nach einer EU-weiten Ausschreibung in einem Investorenauswahlverfahren vergeben“, so der Rathaus-Chef.

Neubau schräg gegenüber dem Rathaus soll 2025 starten

Es seien bereits mehrere Investoren als Interessenten auf die Stadt zugekommen. Der Neubau soll ab 2025 bis 2027 realisiert werden – ein Architektenwettbewerb sei unabdingbar: Dieses Gebäude im Herzen der Stadt soll städtebaulich „besonders gut gelingen“.

Die Stadt Giengen erwarte eine hohe stadträumliche, funktionale und architektonische Qualität sowie Impulse aus energetischer und nachhaltiger Sicht.

„Wir möchten das reichsstädtische Erscheinungsbild in zeitgemäßer Architektursprache wiedergeben und dabei Identität und Strukturmerkmale der historischen Stadt wahren.“

Bei der Grundstücksvergabe sollen die bauliche Qualität in Bezug auf Quartier und Verwaltungsstandort, die stadträumliche Lösung, die Aspekte Energie/Ökologie/Verkehr, den Grundstückspreis und den Angebotspreis für den Rückerwerb des Verwaltungsstandortes berücksichtigt werden. Die Verfahrensbetreuung übernehme ein Büro für Stadtentwicklung in der Landeshauptstadt.

Zwischen dem städtischen Vorhaben und den Plänen des Drogeriemarktes Müller steht noch das Gebäude Marktstraße 26. Das werde die städtischen und die privatwirtschaftlichen Areale trennen.

Das einzige Gebäude zwischen Marktstraße 18 und 34, das nicht der Stadt oder Müller gehört: die Nummer 26. Rudi Penk

Marktstraße 26: Ältere Giengerinnen und Giengener verbinden mit dem Gebäude die Einkaufsmöglichkeit beim Discounter Aldi im Erdgeschoss. Oben drüber wird gewohnt. Derzeit sind unten Kuscheltiere eines Auktionshauses zu sehen.

Neues Müller-Areal mit Hausnummern 28 bis 34

Das Müller-Areal soll die Marktstraße 28 bis 34 umfassen. Müller wird nach Fertigstellung an der Sundgaustraße dorthin umziehen. Das Unternehmen hat die Gebäude links und rechts der Filiale an der Marktstraße erworben und will dort einen Komplex aus Wohnen und Einkaufen samt Tiefgarage realisieren.

„Eine Tiefgaragenverbindung beider Flächen ist technisch möglich“, so der Rathaus-Chef. Die Areale blieben jedoch in jedem Fall getrennt voneinander: Die Firma Müller werde ihr Areal eigenwirtschaftlich in Abstimmung mit der Stadt entwickeln; die Ausschreibungsunterlagen für einen Architektenwettbewerb würden derzeit vorbereitet.

Konzeptvergabe für das Dienstleistungszentrum am 20. Juli

„Wir freuen uns auf das Projekt Dienstleistungszentrum Stadtmitte. Die Konzeptvergabe steht am 20. Juli auf der Agenda des Gemeinderates“, sagt Henle.