Steiff und Aigo-Tec

So laufen die Geschäfte mit Teddys und Ventilen bei der Steiff-Gruppe in Giengen

Verkäufe und Entlassungen waren bei der Steiff-Gruppe in Giengen angewandt worden, um Kosten zu senken. Sowohl bei Teddys als auch bei Ventilen läuft es jetzt wieder gut. In mehreren Sparten gibt es erstaunliche finanzielle Zuwächse. Der Primus dabei ist der Plüschbereich.

So laufen die Geschäfte mit Teddys und Ventilen bei der Steiff-Gruppe in Giengen

Raus aus dem Tal der Tränen: Das ist offenbar sowohl dem Plüschtierhersteller Steiff als auch dem Ventilspezialisten AigoTec, vormals Alligator, gelungen. Bei der Jubilarfeier am Dienstagabend im Bürgerhaus Schranne wurde von den Geschädftsführern Optimismus verbreitet und dieser auch mit Zahlen unterlegt.

„Auch für die Steiff-Gruppe war die Corona-Pandemie eine große Herausforderung. Doch hat die Gemeinschaft aus Mitarbeitern und Management diese Herausforderung gut gemeistert“, sagte Dr. Ralf Holz, seit Januar 2022 Geschäftsführer der Steiff-Beteiligungsgesellschaft, der Holding der Steiff Gruppe und seit vergangenem Freitag zusätzlich Geschäftsführer der Gesellschaften der Margarete-Steiff-Gruppe.

Hoher Gewinn

Nach zwei „schwierigen Geschäftsjahren“, sei 2021 erstmals wieder ein „sehr erfreulich hoher operativer Gewinn“ realisiert worden, der die Betriebsergebnisse der Jahre vor der Pandemie in den Schatten stelle.

„Die harte Sanierung bei AigoTec, die nicht einfach war, hat dazu geführt, dass dieser schlanke Automobilzulieferer heute wieder wettbewerbsfähig ist und Mitarbeitern, Kunden und der ganzen Gruppe Freude bereitet. Auch hat die anhaltende Optimierung der Margarete-Steiff GmbH dazu beigetragen“, so Holz.

Entlassungen bei Steiff und Aigo-Tec

Der Geschäftsführer spielte damit unter anderem auf die Entscheidungen aus dem Jahr 2020 an: Im September des Jahres waren die Mitarbeiter bei Steiff und und Aigo-Tec mit keinen guten Nachrichten konfrontiert worden. 72 Stellen wurden in der Folge abgebaut, 46 bei AigoTec, 26 bei Steiff. Zuvor waren bei Alligator schon zwei Segmente verkauft worden.

„Ich bin fest überzeugt, dass unser Unternehmen und seine Tochtergesellschaften schnell wieder profitabel werden. Wir produzieren mit höchsten Qualitätsstandards. Vor der Pandemie waren wir auf einem guten Weg, nun hat sich die Marktlage allerdings deutlich verschlechtert. Um den Unternehmenserfolg strategisch langfristig in die Gewinnzone zurück zubringen, müssen wir unsere Kosten senken, unsere Wettbewerbsfähigkeit weiter ausbauen sowie Spielräume für zukunftssichernde Investitionen gewinnen“, sagte Christian Dahl im September 2020, seinerzeit Geschäftsführer der Steiff-Beteiligungsgesellschaft.

Umsatz stieg um mehr als 17 Prozent

Der eingeschlagene Weg scheint zumindest mit Blick auf die Zahlen der richtige gewesen zu sein: Wie Holz am Dienstagabend erklärte, sei der Umsatz der Steiff-Gruppe im vergangenen Jahr um mehr als 17 Prozent gegenüber 2020 auf knapp 98 Millionen Euro gestiegen. Sowohl der Spielwarenbereich mit einem Plus von 18,7 Prozent als auch der Ventilbereich mit einem Zuwachs um 14,3 Prozent hätten dazu beigetragen.

Richrig gut lief es Holz zufolge im Plüschbereich, in dem mit einem Zuwachs von nahezu 27 Prozent 2021 „der höchste Jahresumsatz seit 2002“ erzielt worden sei.

Seit 2019 werden die Kinder- und Fashionkollektionen im In- und Ausland in Eigenregie betrieben. Auch dieses Segment trägt zum guten Ergebnis bei: „Im Fashion-Bereich wurde erstmals ein Jahresumsatz in Höhe von mehr als 20 Millionen Euro erwirtschaftet“, so Holz.

Erfolgreich wie lange nicht

Von einem „erfreulichen Umsatzanstieg“ wurde in Bezug auf AigoTec gesprochen. Deren Geschäftsführer Michael Kastrup sagte: „Seit zwei Jahren sind wir AigoTec und so erfolgreich wie lange nicht mehr.“

Man habe sich nach den Verkäufen auf „den Kern unseres Ventil Know-hows“ zurückgezogen. „Das ist es, wofür wir im Markt und bei unseren Kunden bekannt sind. Wir beherrschen die Funktion des Ventils, egal mit welchen Medien wir arbeiten und wie die Anwendungen unserer Kunden aussehen“, so Katrup.

Er sei stolz und zufrieden, dass man nach dem Teil-Unternehmensverkauf und der Restruktrurierung gemeinsam feiern könne. Vieles, was in den vergangenen zwei Jahren angepackt wurde, sei richtig gewesen.

Weitere Erhöhung erwartet

Die guten Zahlen aus 2021 scheinen kein Einmaleefekt gewesen zu sein: „Auch die ersten Monate des Geschäftsjahres 2022 lassen eine weitere Erhöhung des Geschäftsvolumens über dei bereits guten Werte des Jahres 2021 erkennen“, so der Chef der Beteiligungsgesellschaft, Dr. Ralf Holz.