So sieht der Zeitplan für Abriss und Neubau bei Müller und mehr in der Giengener Marktstraße aus
An den Drogeriemarkt Müller in der Marktstraße erinnert nur noch der Name, der unter dem abmontierten Schriftzug am Gebäude zu sehen ist. Die Waren werden in Giengen nun am deutlich größeren Standort an der Sundgaustraße angeboten. Auch die Regale und das andere Interieur sind verschwunden. Der Laden könnte sozusagen besenrein an einen Nachfolger übergeben werden. Doch die Pläne sind andere.
Das Unternehmen Müller hat auch angrenzende Gebäude gekauft und plant einen Abriss und Neubau an gleicher Stelle. Bis jedoch die Bagger anrücken, wird einige Zeit vergehen: Wie Oberbürgermeister Dieter Henle in seiner Rede zum städtischen Etat für das kommende Jahr erklärte, sei der Abbruch für das Müller Areal für das erste Halbjahr 2025 zu erwarten.
Müller Areal umfasst mehrere Gebäude
"Wir können hier Schönes erwarten", so das Stadtoberhaupt, das auf Nachfrage betont, dass die Pläne nicht nur mit dem 91-jährigen Chef Erwin Müller abgesprochen seien, sondern dass immer mit der Firma Müller gesprochen wurde und werde. Das Areal umfasst die Gebäude an der Marktstraße mit den Hausnummern 28 bis 34. "Derzeit sind die Wirtschaftlichkeitsgutachten für das denkmalgeschützte Objekt Marktstraße 30 in Arbeit und architektonische Machbarkeitsstudien", so Henle.
Unter den Neubau von Müller mit Ladenflächen und Wohnraum soll eine Tiefgarage. Die könnte jedoch weitaus größer sein und sich auch auf die Fläche unter dem geplanten Dienstleistungszentrum ausdehnen, also gemeinschaftlich genutzt werden.
Die Fläche, welche die Stadt für das Dienstleistungszentrum von der Marktstraße 18 bis 24 und zur Scharenstetterstraße bilden konnte, beträgt knapp 2700 Quadratmeter. Der Abriss ist in etwa parallel zum Abbruch wenige Meter weiter östlich geplant: auch im ersten Quartal 2025. Gebaut werden soll dann bis 2026/27. "Das Ziel ist klar: Dieses Gebäude im Herzen der Stadt soll städtebaulich besonders gut gelingen und sehr zur positiven Stadtentwicklung beitragen", so der Rathaus-Chef.
Im Sinne einer optimalen Verkehrsanbindung beider Areale habe sich die Stadt mit dem jetzigen Eigentümer auf einen Ankauf des Gebäudes Lederstraße 23 einigen können. Die Nutzung dieses Grundstückes ermögliche die Erreichbarkeit der Neubauten auch von der Lederstraße her.
Planung für Steak-House soll kommen
Schneller als auf der Südseite der Marktstraße soll es mit Veränderungen auf der Nordseite vorangehen: Einerseits beim Bau des Barfüßer, andererseits, was das Gebäude Marktstraße 29 – ehemals Sport-Jentschke – anbelangt. "Aufgrund der Umplanung beim Barfüßer musste die Planung für dieses Haus etwas zurückstehen. Das Architekturbüro will nun aber bis Jahresende die Planung vorantreiben und 2024 den Bauantrag einreichen, sodass eine Burgergrill-Steakhouse-Bar und Stadtwohnungen in den Obergeschossen entstehen können", erklärt Henle. Heißt auf der anderen Seite: Der Förderverein der Stadtbibliothek kann durch die Verzögerungen länger mit seinem Bücherflohladen im Ex-Jentschke-Gebäude bleiben.
Kurz vor Abschluss stehen möglicherweise Gespräche in einem anderen Segment: "Ein gutes Beispiel soll auch wieder eine Bäckerei in der Mittleren Marktstraße liefern. Wir arbeiten mit Nachdruck an einer erfreulichen Lösung", sagt der Oberbürgermeister.
Auch private Eigentümer investieren
Nicht nur die Stadt und Investoren, sondern auch Privatleute würden in der Innenstadt Geld in die Hand nehmen, um an Gebäuden zu arbeiten: Im Sanierungsgebiet „Stadtmitte“ seien Einzelförderungen in der Hohe Straße 8, in der Hohe Straße 6 bzw. Marktstraße 10 sowie in der Marktstraße 14/16 und 19 in Vorbereitung. Für die Vorhaben in der Hohe Straße 16, Marktstraße 13, 50 und 76 seien bereits Sanierungsvereinbarungen getroffen worden.