Gefahr für Radfahrer

So soll der Kreisverkehr am nördlichen Ortseingang von Giengen aussehen

Wer öfters an der Kreuzung Schwagestraße/Bernauer Straße in Giengen unterwegs ist, hat wahrscheinlich schon mal einen Unfall gesehen, der sich dort ereignete. Ein Kreisverkehr soll Verbesserungen bringen. Nun wurden im Rat Pläne vorgestellt. Die trieben so manchem Mitglied des Gemeinderats Sorgenfalten ins Gesicht. Das hatte was mit Radfahrenden zu tun.

So soll der Kreisverkehr am nördlichen Ortseingang von Giengen aussehen

Viel Verkehr, zwei Stoppstellen, die Möglichkeit, aus allen Richtungen kommend ebenso geradeaus zu fahren wie auch nach links und rechts abzubiegen - die Kreuzung am nördlichen Ortseingang Giengens bringt offenbar zu viel für ein unfallfreies Geschehen mit.

Die Kreuzung, das sagt auch die Polizeidirektion Ulm, ist eine Unfallhäufungsstelle. Der Grenzwert von Unfällen des üblichen Maßes werde hier übertroffen. Nicht nur für Autofahrerinnen und Autofahrer stellt der Bereich eine Gefahr dar. Fußgängerinnen und Fußgänger haben es ebenso schwer, beispielsweise vom Ehbach auf der einen Seite der Landesstraße zum Einkaufscenter in der Rechbergwanne auf die andere zu gelangen. Nicht zuletzt Radlerinnen und Radler stellt die Kreuzung mitunter vor Probleme.

Bisherige Vorhaben brachten keine Verbesserung beim Unfallschwerpunkt

Keine gravierende Verbesserung brachten der Giengener Stadtverwaltung zufolge straßenverkehrsrechtliche Vorhaben, wie etwa die Änderung der Markierung und Beschilderung. Schon lange ist Konsens, dass nur ein Kreuzungsumbau positiven Einfluss auf die Verkehrssicherheit im Bereich haben würde. Bereits 2004 wurde von der Stadt Giengen mittels Bebauungsplan die Idee und die Umsetzung eines Kreisverkehrs an diesem Knotenpunkt auf den Weg gebracht und vorgesehen. Etwa 20 Jahre später könnte es endlich an die Umsetzung gehen. 2025 soll gebaut werden.

In der vergangenen Sitzung des Gemeinderats wurde ein Entwurf präsentiert. Demnach ist der Kreisverkehr ist mit einem Außendurchmesser von 34 Metern und einem Innendurchmesser von 19 Metern vorgesehen. Die Ringfahrbahn ist mit einer Breite von 7,5 Metern geplant. An jedem Anschlussarm ist nun im Fahrbahnteiler eine Querungsstelle für die Fußgängerinnen und Fußgänger vorgesehen. Im Bereich befinden sich zudem drei Bushaltestellen, die in diesem Zuge nach den aktuellen Standards mit Busbordstein und Blindenleitsteinen umgebaut werden sollen. Die Linksabbiegespuren sollen zurückgebaut, zwischen den Fahrstreifen sollen Beete angelegt werden.

Ein Problem der Planung machten einige Stadträtinnen und Stadträte in Bezug auf die Verkehrsführung für Radfahrerinnen und Radfahrer aus. Die Markierung für die Radler soll wohl im Kreisel erfolgen. "Gibt es eine Möglichkeit, die Radler nicht durch den Kreisel fahren zu lassen?", so die Frage von Martin Hörsch (Unabhängige/Grüne). Hörsch lebte einige Jahre in den Niederlanden und wusste zu berichten, dass dort Fußgänger und Radfahrer parallel zum Kreisel geführt würden. Das erhöhe die Sicherheit der Radfahrer.

Durchmesser erhöhen? Bei Platzverhältnissen schwierig

Wie seitens der Verwaltung ausgeführt wurde, müsste bei dem von Hörsch dargestellten Konzept der Durchmesser des Kreisels stark erhöht werden, was Platzverhältnisse und der teils private Besitz der Grundstücke schwer hergeben würden. Zudem handle es sich beim Entwurf um ein Muster, das so ausgeführt werden müsse, um vom Regierungspräsidium genehmigt zu werden.

Jörg Bayer (CDU) pochte jedoch auf eine Änderung: "Wir dürfen dort keinen Unfallschwerpunkt für Radler schaffen. Die Lkw-Fahrer übersehen sie im toten Winkel. Schwere Unfälle sind programmiert. Radfahrer müssen raus aus dem Kreisel." Oberbürgermeister Dieter Henle versprach: "Wir schauen uns das nochmal an."

Land beteiligt sich an den Kosten

Die Kosten für den Straßenausbau des Kreisverkehres inklusive Gehwege, Anschlussbereiche, Bushaltestellen und Parkplätze werden auf 1,1 Millionen Euro veranschlagt. Die Kostenbeteiligung des Regierungspräsidiums Stuttgart wird im weiteren Planungsverlauf zwischen Stadt und dem Regierungspräsidium abgestimmt und in einer separaten Vereinbarung geregelt. Eine Zusage über die Aufnahme in ein Landesförderprogramm liegt nach Auskunft der Stadtverwaltung bereits vor.

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