Kreditinstitut

So steht es um Kunden und Geschäft der Giengener Volksbank

Im September verlässt Vorstandsmitglied Jürgen Edel die Volksbank Brenztal in Giengen und wechselt nach Heidenheim. Er verlässt ein grundsolides Kreditinstitut. Die nun präsentierten Zahlen des Geschäftsjahres 2022 lassen keinen anderen Schluss zu. Auf einem Gebiet ist das Geschäft jedoch rückläufig.

So steht es um Kunden und Geschäft der Giengener Volksbank

Die Suche nach einer Nachfolgerin beziehungsweise einem Nachfolger für Jürgen Edel läuft. Das Vorstandsmitglied der Volksbank Brenztal in Giengen ist noch bis September im Haus an der Marktstraße, wechselt dann zur Volksbank Heidenheim und bekleidet beim größeren Institut ebenfalls eine Spitzenposition. “Es sieht sehr vernünftig aus. Wir hatten aussichtsreiche Bewerbungen und führen Gespräche”, sagt Jochen Wahl hinsichtlich der Besetzung des zweiten, gleichberechtigten Vorstandsposten bei der Voba in Giengen.

Die neue Frau respektive der neue Mann wird die Arbeit in einem grundsoliden Unternehmen beginnen können. Die in sechs Gemeinden des Landkreises Heidenheim sowie in Syrgenstein vertretene Bank konnte im vergangenen Geschäftsjahr die Bilanzsumme um 43 Millionen Euro auf 902 Millionen Euro steigern. “In zwei bis drei Jahren werden wir die Milliardengrenze überschreiten”, ist sich Wahl sicher.

Die Kundeneinlagen erhöhten sich der Bilanz zufolge um 34 Millionen Euro auf 651 Millionen Euro, das Kreditgeschäft steigerte sich um 37 Millionen Euro auf 645 Millionen Euro. “Es gibt keine Firma, die auf der Kippe steht. Die Handwerker bauen zwar weniger neu, haben aber weiter volle Auftragsbücher bei Sanierungen. Auch die Industrieproduktion läuft derzeit gut”, sagt Wahl.

“Das Betriebsergebnis wurde im vergangenen Jahr durch den starken Zinsanstieg beeinflusst. Unter Berücksichtigung der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist es dennoch zufriedenstellend”, so die Einschätzung Wahls, die Edel teilt.

Derzeit sei auch bei der Volksbank Brenztal eine Verschiebung des Geldes vom Girokonto zur Geldanlage zu beobachten. “Die Strategie die wir besonders schätzen ist das regelmäßige Anlegen von Beträgen”, sagt Vorstandsmitglied Edel.

Als rückläufig bezeichnen Wahl und Edel das Geschäftsfeld Immobilienfinanzierung: Dies sei um nahezu 50 Prozent zurückgegangen. Die Nachfrage nach Immobilien sei nach wie vor da, es gebe auch wieder mehr im Angebot. Runter ginge es mit den Preisen für Häuser. Das müsse den Verkäufern aber mitunter vermittelt werden. Angesichts steigender Baukosten, steigender Zinsen und einem nicht abschätzbaren Aufwand zur energetischen Sanierung werde inzwischen häufiger überlegt, ob der Bau oder Kauf eines Eigenheims tatsächlich vollzogen werde.

Die Zahlen des Geschäftsjahres 2022 wurden am Montagabend in der Schranne bei der Vertreterversammlung präsentiert. Zudem wurde die Veranstaltung genutzt, um Jürgen Edel zu verabschieden. 2011 war er als Bereichsleiter für das Firmenkundengeschäft zur Volksbank gekommen, seit 2014 ist er Vorstandsmitglied.

Ebenfalls verabschiedet wurde Wolfgang Keck. Er war seit 1999 Mitglied des Aufsichtsrates, davon acht Jahre als stellvertretender Vorsitzender. Für seine ehrenamtliche Tätigkeit wurde ihm von Verbandprüfer Kai-Uwe Dienstdorf die silberne Ehrennadel mit Urkunde des baden-Württembergischen Genossenschaftsverbandes verliehen. Neues Mitglied im Aufsichtsrat ist Jens Nagel.

Weiterhin mehr als 120 Mitarbeitende

Derzeit werden 123 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (einschließlich Teilzeitkräfte) bei der Volksbank Brenztal beschäftigt. Darunter sind sechs Auszubildende. Aktuell sind 15.261 Mitglieder Teilhaber der Genossenschaft.