So viel Geld muss für die Sanierung des Giengener Hallenbads eingeplant werden
Schulschwimmen, Nutzung durch DLRG und TSG sowie durch die Bevölkerung - Warmbadetag eingeschlossen: Seit 1966 gehört das Hallenbad im Untergeschoss der Walter-Schmid-Halle zum städtischen Angebot dazu und soll nicht nur erhalten, sondern auch grundlegend saniert werden.
Bislang wurden Instandsetzungen nur wohldosiert vorgenommen, nun soll der große Wurf kommen, was auch an Fördermitteln liegt, die vom Bund nach Giengen fließen. Im Juli 2021 beschloss der Gemeinderat die Modernisierung des Lehrschwimmbeckens. Im Februar 2022 wurden Zuschüsse bis zu 1,485 Millionen Euro zugesagt, was nach Angaben der Verwaltung einem Förderanteil in Höhe bis zu 45 Prozent entsprochen hätte.
Preise sind drastisch gestiegen
Heißt im Umkehrschluss: Für die Sanierung des Bades müsste die Stadt 1,815 Millionen Euro beisteuern. Soweit die Annahme seinerzeit. Mittlerweile sind die Baupreise ziemlich satt, um fast 30 Prozentpunkte gestiegen. Bis zum Start der Modernisierung, geplant ist Mitte des kommenden Jahres, dürften die Preise nochmal um bis zu 5 Prozentpunkte steigen.
Doch damit ist die Endsumme noch nicht erreicht. Der Gemeinderat hat darüber beraten - der Beschluss soll bald folgen - die Walter-Schmid-Halle nicht abzureißen und neu zu bauen, sondern diese schrittweise zu modernisieren. Im Vorgriff der Sanierung der Halle und der Ertüchtigung des Bades müssten allerdings Arbeiten erbracht werden, welche mit geschätzten 650.000 Euro veranschlagt werden.
Im Gesamten ist also mit einer Bausumme in Höhe von 5 Millionen Euro zu rechnen - einhergehend steigt der Eigenanteil auf knapp über 3,5 Millionen Euro. Fest steht auf Nachfrage: Aus Berlin bleibt es bei den knapp 1,5 Millionen Euro. Mehr kommt nicht - trotz der immensen Baupreissteigerungen. Die Bausumme wurde nun auf ein Investitionsbudget von 5 Millionen Euro gedeckelt.
Planung versursacht mehrere Hunderttausend Euro Kosten
Vergeben ist bereits die Objektplanung. Zuletzt hatte der zuständige Gemeinderatsausschuss die Elektroplanung, die Fachplanung für Schwimmbadtechnik und die Fachplanung für Heizung/Lüftung/Sanitär vergeben. Insgesamt müssen für diese drei Bereiche etwa 400.000 Euro ausgegeben werden.
Im Gemeinderatsausschuss wurde von Stadträtin Karin Häußler (CDU) die Frage gestellt, inwieweit Planungen für das Bad jene für die Halle einschließen müssten. Bürgermeister Alexander Fuchs erklärte, man könne im Vorfeld schon einiges mit einplanen, ohne später in Bedrängnis zu kommen. Gaby Streicher (SPD) wurde auf Nachfrage erläutert, dass das Bad in seinen jetzigen Dimensionen bestehen bleibe. Eine Vergrößerung, so Giengens Oberbürgermeister Dieter Henle, sei wirtschaftlich nicht darstellbar. Oswald Satzger (CDU) wollte wissen, inwieweit die Wärmeplanung für das Wohngebiet, die aufgestellt wird, Einfluss auf Energieversorgung von Halle und Bad habe. Bürgermeister Fuchs erläuterte, dass es zunächst um die Erwärmung von Wasser und Luft im Bad gehe. Die sei unabhängig von der Wärmeversorgung des Gebäudes zu betrachten.
Wannenbäder wurden 1972 aufgegeben
Das Hallenbad in den Kellerräumen der Walter-Schmid-Halle existiert seit 1966. Zuvor schon und dann parallel zum Badebetrieb in der Schwage gab es in Räumlichkeiten der Bergschule Wannenbäder, die allerdings wegen geringer Nutzung angesichts der Konkurrenz durch das Hallenbad und wegen der Raumnot im Gebäude aufgegeben wurden.
Im April 1975 wurde versuchsweise ein Warmbadetag pro Woche eingeführt. Dieser wurde 1977 fest installiert. 1997 wurden die Öffnungszeiten des Hallenbades aus Kostengründen auf Freitag, Samstag und Sonntag beschränkt. Schulen und Vereine waren davon ausgenommen. Heutzutage ist das Bad für die Öffentlichkeit freitags und samstags geöffnet.