Zukunftsmarkt Versorgungssicherheit

Spatenstich im Giengener Industriepark: Netze ODR investiert Millionen in zukunftsweisendes Bezirkszentrum

Das in Ellwangen ansässige Versorgungsunternehmen Netze ODR investiert fast zehn Millionen Euro in ein neues Bezirkszentrum im Giengener Industriepark A7. Mitte 2026 sollen die neuen Räume bezugsfertig sein.

Wie lebhaft es mittlerweile im Giengener Industriepark zugeht, war am Dienstagmorgen beim ersten Spatenstich für das neue Bezirkszentrum der Netze ODR überdeutlich: In schneller Folge passierten Lastzüge und Lieferfahrzeuge die werdende Baustelle, für ihre Ansprachen mussten die Verantwortlichen immer wieder ihre Stimme erheben. Dass an der Frostelstraße, quasi auf der Mittelinsel des Industrieparks, künftig Arbeitsplätze für rund 60 Expertinnen und Experten für Energieversorgung sein werden, wertete Giengens Oberbürgermeister Dieter Henle als Beleg dafür, dass an der A7 trotz des Schwerpunkts auf Lagerung und Logistik der angestrebte Branchenmix wahr wird.

Verglichen mit den Großbauten im Umfeld werden die Neubauten der Netze ODR beinahe überschaubar wirken, für das vor mehr als einhundert Jahren gegründete Unternehmen ist der neue Standort für das Bezirkszentrum aber nicht weniger als ein Meilenstein. Auf fast 6500 Quadratmetern Fläche, die bereits im Herbst 2022 von der Stadt Giengen gekauft wurde, baut die Netze ODR ein Bürogebäude samt Fahrzeuggaragen sowie eine Kalthalle mit ausreichend Lagerfläche. Genutzt werden sollen die Räume von der Montagegruppe, den Teams Gas-, Strom- und Zählerwesen sowie den Bauleitern für den südlichen Teil des Versorgungsgebiets der Netze ODR.

Millioneninvestition im GIP A7

Fast zehn Millionen Euro investiere man im Industriepark, so Sebastian Maier, Vorstandsmitglied der Muttergesellschaft EnBW ODR. Viel Holz soll als Baustoff dienen, eine Wärmepumpe soll das Gebäude beheizen, auf die Dächer lässt die Netze ODR Photovoltaikanlagen installieren.

Maier erinnerte daran, wie sehr einst Pioniergeist die Ursprünge des Unternehmens geprägt habe: 1908 wurden in Heuchlingen unter Beteiligung von sieben Gemeinden das „Elektrizitätswerk für die Heidenheimer und Ulmer Alb“ als Genossenschaft gegründet. 1923 entstand daraus gemeinsam mit einer Genossenschaft aus Bachhagel die Mittelschwäbische Überlandzentrale AG (MÜAG), die ihren Sitz in Giengen hatte und 1999 in der neuen Gesellschaft EnBW Ostwürttemberg Donau-Ries AG (ODR) mit Sitz in Ellwangen aufging.

Während es, so Maier, vor mehr als einhundert Jahren darum gegangen sei, eine Stromversorgung in der Region aufzubauen, sei heute ähnliche Pionierarbeit gefragt, um die Energieversorgung so schnell wie nachhaltig für die Zukunft aufzustellen. Dass die Belegschaft der Netze ODR hinter dem neuen Standort stehe, habe sich schon in der Planungsphase darin gezeigt, dass mit viel Leidenschaft an den Details gearbeitet worden sei.

Neubau soll Mitte 2026 bezugsfertig sein

Man habe von der Stadt Giengen ein „Sahnestückchen“ erworben, freute sich Netze-ODR-Geschäftsführer Matthias Steiner. Dass nun mit dem Bau begonnen wird, war für Steiner ein Beleg dafür, „dass etwas vorangeht“, zumal Versorgungssicherheit auch wichtig für Giengen sei. Im Sommer 2026 soll der Neubau bezugsfertig sein.

Auch Oberbürgermeister Henle sieht in dem Bauvorhaben durchaus Vorteile: Dass nun mehrere Außenstellen in Giengen konzentriert werden, ermögliche kurze Wege zu den Kundinnen und Kunden. Zudem sei die Netze ODR in einem Wachstumsmarkt unterwegs, zumal der Netzausbau auch in Giengen ein viel diskutiertes Thema ist.

Weitere Neubauten im GIP A7

Während es auf der Baustelle der Netze ODR in den kommenden Wochen vor allem um Leitungsbau und die Fundamente der Gebäude gehen wird, ist fast unmittelbar nebenan ein Rohbau fast abgeschlossen. Dort lässt das Unternehmen Log-Project unter dem Namen „Domus Aurum Giengen“ eine Logistikhalle bauen. In fortgeschrittener Planung ist auch ein Ladepark des Energieversorgers EnBW, der ab Anfang 2026 gebaut werden soll. Seit geraumer Zeit wird zudem im Hintergrund die Ansiedlung eines weiteren Unternehmens vorbereitet. Wie OB Henle am Rande des Spatenstichs erklärte, soll der Name der Firma in den nächsten Tagen bekanntgegeben werden.

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