Die umstrittenen Straßennamen im Giengener Teilort werden nicht verändert. Es wird dort weiter eine Rommelstraße und einen Möldersweg geben. Auch der Udetweg wird weiter zu finden sein. Das ist gut für die Anwohnerinnen und Anwohner. Und einfach zugleich. Für sie ändert sich, wie es bei einem Umzug der Fall wäre, nichts. Keine Adressänderung, die man Bekannten und Verwandten mitteilen müsste, keine neuen Papiere, keine Gänge zu Ämtern. Zugegeben: Das wäre schon lästig. Aber auch kein Weltuntergang.
Speziell beim Udetweg ist die Belassung des Status quo ziemlich inkonsequent. Bestimmt haben die Burgberger Räte seinerzeit in guter Absicht die Straßen im Gebiet nach Widerstandskämpfern benennen wollen. Aus heutiger Sicht ist das im Fall des Fliegers Udet aber nicht mehr zu rechtfertigen.
Die Beibehaltung des Straßennamens ist ein Zugeständnis an die Anwohnerinnen und Anwohner. Weitere sind nicht nötig. Deshalb ist es zwingend erforderlich, weiter Aufarbeitung zu betreiben. Sei es durch Stelen, Schilder oder ein Kunstwerk. Nur QR-Codes sind zu wenig. Und nichts weiter zu unternehmen, nur um des lieben Friedens willen im Wohngebiet beziehungsweise im Ort, wäre der falsche Weg. Gerade in einer Zeit, in der zu viele zu vergessen scheinen, warum es einst Widerstand bedurfte, wird das Erinnern zur täglichen Pflicht.
Wahrscheinlich wird der ein oder andere, wie etwa bei der Anliegerversammlung geschehen, nun wiederum einwerfen wollen, es gäbe Besseres für Rat und Verwaltung zu tun, als sich um „sowas“ zu kümmern. Keine Sorge: Das Thema Straßennamen in Burgberg beschäftigt Verwaltung und Gemeinderat nicht rund um die Uhr. Es werden auch jede Menge andere Themen geplant, beraten und beschlossen.