Noch gibt es für die Anwohnerinnen und Anwohner der Ulmer Straße in Giengen zwar keine endgültige Entlastung vom Verkehrslärm, durch eine geänderte Beschilderung könnte aber zumindest ein Teil der Fahrzeuge künftig um die Südstadt herumgeführt werden. In der Bürgerfragestunde der jüngsten Gemeinderatssitzung wurde diese Ankündigung von einem Anwohner jedenfalls schon sehr begrüßt. Mittelfristig will die Stadt zudem auf die Sanierung dieses Landesstraßenabschnitts hinwirken, verbunden mit einem Antrag auf Tonnagenbeschränkung und einer Geschwindigkeitsbeschränkung bei Nacht.
Straßenlärm gibt es auf Giengener Gemarkung freilich auch an anderen Stellen. Deshalb hat der damalige Gemeinderat 2016 die Aufstellung eines Lärmaktionsplans beschlossen. Im Anschluss wurde ermittelt, an welchen Straßenabschnitten besonders viel Lärm entsteht – und wie dem begegnet werden kann.
Lärmschutz zum Teil schon umgesetzt
In der Folge wurde beispielsweise im Bereich Beethovenstraße, Heidenheimer Straße und Planiestraße eine Tempo-30-Zone eingerichtet, um vor allem das Rumpeln von Lkw zu reduzieren. In den nächsten Jahren soll vor allem die Planiestraße durch eine Sanierung noch leiser werden. Die Ortsdurchfahrt von Hohenmemmingen wurde aus Gründen des Lärmschutzes auf Tempo 40 begrenzt, auch in der Hürbener Ortsmitte gilt jetzt teilweise eine Begrenzung auf 30 Stundenkilometer. Zudem wurde in Hürben ein Teil der Durchfahrt mit lärmarmem Belag versehen. Die Sanierung des übrigen Abschnitts soll bis 2028 erfolgen.
An anderen Stellen, etwa auf der Heidenheimer Straße zwischen Waldhornkreuzung und Bernauer Straße, wurde kein Tempolimit erlassen – weil dort im Schnitt zu wenig Verkehr fließt.
Nun hat die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg eine neue Lärmkartierung für Giengen vorgelegt. Allerdings sind die bereits umgesetzten Lärmschutzmaßnahmen darin noch nicht enthalten. Daher beschloss der Gemeinderat nun bei einer Enthaltung, zunächst keine weiteren Maßnahmen zur Lärmvermeidung festzulegen und abzuwarten, wie sich Tempolimits und Sanierungen auswirken.
Kritisiert wurde jedoch, dass seitens des Landes nicht auf die Ergebnisse von Verkehrszählungen gesetzt wird, sondern auf errechnete Durchschnittswerte.