Leserbrief

Unzufrieden mit der Kommunalpolitik in Giengen

Leserbrief zur Nahversorgung in der Giengener Südstadt und zur Schließung des dortigen Rewe-Markts.

Unzufrieden mit der Kommunalpolitik in Giengen

Bürgernähe ist nicht nur, fast jeden Tag mit Bild in der Zeitung zu erscheinen. Bürgernähe ist, sich um die Belange der Bürgerinnen und Bürger zu kümmern und Versprechen einzuhalten. Für jeden vernünftig denkenden Menschen war klar, dass drei Rewe-Märkte in Giengen völliger Unsinn sind. Dazu noch zwei Lidl für die „Millionenstadt“ Giengen. Trotz Widerständen und Warnungen wurde dies allerdings durchgedrückt. Die Euro-Zeichen trüben eben den klaren Blick.

Es ist einfach deprimierend und frustrierend. Ein herber Verlust für die Südstadt. Einem gut gehenden Einkaufsmarkt wurde das Wasser abgegraben. Für uns Anwohner in der Südstadt ist das ein Wohnqualitätsverlust, zumal hier neu gebaut wurde und ein geschätztes Wohngebiet erweitert wird. An ältere Menschen, die seither oft auch mit Rollator beim Einkauf zu sehen sind, wurde nicht gedacht. Die ganze Südstadt braucht nun den Pkw, um einkaufen zu fahren.

Was seither mit dem Fahrrad oder zu Fuß erledigt werden konnte, wird uns nun weggenommen. Der soziale Treffpunkt bei Gnaier zum Frühstücken oder Kaffeetrinken fällt weg. Alles passte: Kundenzufriedenheit mit dem Markt und dem guten und freundlichen Personal. Es ist traurig und ewig schade. Leider hat wohl keiner der gewählten und hoch dotierten Verantwortlichen unserer Stadt Giengen registriert, wie beliebt dieser Einkaufsmarkt ist bzw. war. Für uns ist das ein weiterer Fakt, noch unzufriedener mit der Kommunalpolitik zu sein. Wir sind enttäuscht von der Metzgerei, die sich für den neuen Markt abwerben ließ.

Sicher sind wir nicht alleine mit der Frage, wieso es diese weitere unschöne Verbauung in Giengen gibt. Wie umsichtig, nachhaltig und umweltschonend in Giengen gedacht wird, zeigt sich bei diesen Bauten erneut. Wie bei dem neuen Industriegebiet mit den riesigen Flachdächern ist auch hier keine Photovoltaikanlage zu sehen. Es sind ja noch genügend Ackerflächen vorhanden. Wenn im Nachhinein mit zu großer Flächenlast argumentiert wird, kann man nur den Kopf schütteln über die Genehmigungsverfahren. Heute war zu lesen, dass mancherorts Strafen für private Hausbesitzer angedroht werden, wenn keine Photovoltaik installiert wird.
Bernhard und Reinhilde Ruf, Giengen