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Verkehrssicherheit im Blick: Stadt Giengen führt Tempo 50 auf der Straße zum Brunnenfeld ein

Auf der Verbindungsstraße zwischen Hohenmemmingen und dem Giengener Brunnenfeld gilt künftig stellenweise Tempo 50. Die Stadt reagiert auf zunehmenden Verkehr und mögliche Gefährdung für Mensch und Tier. Weitere Maßnahmen werden nach einer Verkehrszählung geprüft.

Auf der Verbindungsstraße zwischen Hohenmemmingen und dem Giengener Brunnenfeld wird abschnittsweise Tempo 50 eingeführt. Damit reagiert die Stadtverwaltung auf die Annahme, dass der Verkehr auf der schmalen Straße zuletzt zugenommen hat. Weil dort im Umfeld landwirtschaftlicher Betrieb und Reiterhöfe immer wieder auch Mensch und Tier unterwegs sind oder die Straße kreuzen, befürchten Anwohner eine steigende Gefährdung.

Nach Einschätzung einer Anwohnerin hat sich das Verkehrsaufkommen auf der Strecke erhöht, seit vor knapp drei Jahren in weiteren Teilen der Giengener Innenstadt ein Tempolimit auf 30 Kilometer pro Stunde eingeführt wurde. Ist das Sträßchen also zu einer Art heimlicher Giengener Nordumfahrung geworden für Menschen, die beispielsweise von Hohenmemmingen oder aus dem Bachtal in Richtung Heidenheim gelangen wollen?

Stadt Giengen führt ein Tempolimit ein

Bei der Stadtverwaltung hat man die Strecke schon länger im Blick. Bereits im Spätherbst habe es eine Verkehrsschau gegeben, bestätigt Ordnungsamtsleiter Uwe Wannenwetsch. Damals sei beschlossen worden, in bestimmten Bereichen eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf Tempo 50 anzuordnen.

Diese Neuregelung betrifft nicht die gesamte Strecke, sondern liegt einerseits ab den Reiterhöfen ostwärts bis zum Abzweig Richtung Läutenberg auf der Hochebene. In der anderen Richtung wird die Beschränkung bis zur Einmündung in die Landesstraße fortgeführt. Im Prinzip, so Wannenwetsch, seien damit jene Bereiche abgedeckt, in denen sich Wohnbebauung befindet und wo mit Tieren gerechnet werden müssen, seien es Pferde oder die Herde der nahegelegenen Schäferei.

Potenzielle Gefahr für Mensch und Tier: Auf der schmalen Verbindungsstraße können Menschen, Tiere und Fahrzeuge aufeinandertreffen, Rudi Penk

Ob diese Geschwindigkeitsbegrenzung ausreicht, oder ob noch weitere Abschnitte einbezogen werden müssen, will die Stadt nicht nach Gefühl entscheiden. In den kommenden Wochen soll vielmehr der Verkehr gründlich gezählt werden. Auf diese Weise will man zum einen ermitteln, wie viele Fahrzeuge welcher Art dort unterwegs sind, aber auch, wie schnell sie fahren.

Damit die Zählung ein möglichst realitätsgetreues Bild ergibt, setzt die Stadt unscheinbare Geräte ein, die von den Verkehrsteilnehmern idealerweise nicht bemerkt werden. Gezählt wird außerdem an mehreren Standorten, auch im Bereich ohne Tempolimit. „Daraus wollen wir Erkenntnisse gewinnen, sie analysieren und gegebenenfalls weitere Maßnahmen ergreifen“, so Wannenwetsch. Frühestens im Spätsommer sollen alle Daten ausgewertet sein.

Verkehrszählung soll weitere Erkenntnisse bringen

Der Ordnungsamtsleiter bezweifelt indes, dass die Strecke überhaupt dazu geeignet ist, Zeit zu sparen. Man habe zwar das Gefühl, ohne Wartezeiten an Ampeln schneller fahren zu können, aber die schmale Straße erlaube spätestens bei der Begegnung zweier Fahrzeuge nur noch eine lange Fahrweise. Rein längenmäßig die Einsparung beim Fahren über den Außenbereich im einstelligen Prozentbereich: Die Verbindungsstraße ist aber Mehrzweckhalle in Hohenmemmingen bis zur Einmündung in die Landesstraße am Brunnenfeld ziemlich genau vier Kilometer lang. Wer bei gleichem Start- und Zielpunkt durch die Stadt fährt, hat 4,3 Kilometer auf dem Tachometer.

Tempo 30 seit drei Jahren

Seit September 2021 gilt in Giengen auf der Beethovenstraße, der Planiestraße sowie auf der Memminger Straße Tempo 30. Zusätzlich wurde auf der Ortsdurchfahrt Hohenmemmingen eine Begrenzung auf 40 km/h eingeführt. Unter anderem sollten dies die Anwohnerinnen und Anwohner der Streckenabschnitte von Verkehrslärm entlasten.

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