Schiene statt Straße

Vierecks-Zug verbindet Giengen mit anderen BSH-Standorten

Mit dem sogenannten Vierecks-Zug rückt ein neues Logistik-Konzept die BSH-Standorte Giengen, Łódź, Nauen und Wrocław näher zusammen. Wie die Container-Züge die etablierten Transporte ergänzen und wie viel Tonnen CO2 eingespart werden können.

Vierecks-Zug verbindet Giengen mit anderen BSH-Standorten

Seit Anfang Mai rückt ein neues Logistik-Konzept der BSH Hausgeräte GmbH deren Standorte Giengen, Łódź, Nauen und Wrocław näher zusammen. Der sogenannte Vierecks-Zug bildet eine dritte wichtige und vor allem flexible Transport-Säule für Fertiggeräte und Produktionsmaterialien zwischen Polen und Deutschland. Die bisher etablierten Transporte über herkömmliche Güter-Waggons und LKWs werden nun durch Container-Züge ergänzt, wodurch jährlich rund 1.200 Tonnen CO2 eingespart werden können, berichtet das Unternehmen. Und auch die Anwohner der Werke würden von dem Konzept profitieren, bedeutet es doch weniger Druck auf dem lokalen Straßennetz.

Mit dem Vierecks-Zug haben wir eine Alternative zum Straßentransport geschaffen.

Kamila Popiolek, Export-Managerin bei BSH

Mit rund 50 geplanten Umläufen und insgesamt 4.800 Containern pro Jahr stärkt die BSH die eigene Lieferfähigkeit. „Wir suchen ständig nach Differenzierungs- und Back-up-Lösungen. Mit dem Vierecks-Zug haben wir eine Alternative zum Straßentransport geschaffen. Dass wir dabei auf bereits bestehende Verkehrsströme zwischen den BSH-Lagern zurückgreifen konnten, um unser eigenes unabhängiges Transportnetz zu schaffen, freut uns umso mehr“, erklärt Export-Managerin Kamila Popiolek.

Jeder Zentimeter Ladefläche optimal ausgenutzt

Um die Züge optimal ausnutzen zu können, hat die BSH gemeinsam mit dem Hersteller der Container ein eigenes Innendesign speziell für Hausgeräte entwickelt und umgesetzt. So wird jeder Zentimeter Ladefläche optimal ausgenutzt und das spart bis zu 200 zusätzliche Container pro Jahr.

Das neue Logistik-Konzept sorgt zudem für flexiblere Lagerprozesse. Falk Engel, der in Nauen für die kaufmännischen Prozesse in der Logistik zuständig ist, erläutert: „Wir können jetzt zum Beispiel näher an den Lagerplätzen be- und entladen und haben damit deutlich kürzere Wege mit den Staplern zurückzulegen. Außerdem können wir nach Ankunft der Container in unserem Terminal 24/7 über die Container verfügen und – wenn erforderlich – ist es möglich, Container für unser Pufferlager ohne zusätzliches Handling umzuleiten.“

Als einer der führenden Hausgerätehersteller in Europa verfolgt die BSH das Ziel, den Einsatz von Ressourcen, Emissionen und den Energieverbrauch entlang der gesamten Wertschöpfungskette weiter zu minimieren, heißt es von dem Unternehmen. „Wo technisch und ökonomisch möglich, verlagern wir Transporte in der Produktion und im Vertrieb von der Straße auf die Schiene. Wir arbeiten konsequent daran, unsere Prozesse nachhaltiger zu gestalten, um den Konsumenten Hausgeräte anbieten zu können, die nachhaltig entwickelt und gefertigt werden und darüber hinaus in der Nutzungsphase Wasser und Energie sparen“, ergänzt Philipp Kipper, Leiter der Globalen Logistik bei der BSH.

Vierecks-Zug verbindet den ältesten Produktionsstandort mit neuen Fabriken

Im BSH-Werk in Giengen werden seit 1949 Kühl- und Gefriergeräte für die ganze Welt entwickelt und produziert. Der älteste Produktionsstandort der BSH Hausgeräte GmbH hat sich in seiner über 75-jährigen Standortgeschichte zu einem Hightech-Standort entwickelt. Zudem koordiniert das hier ansässige Kompetenzzentrum für die Entwicklung von Kühlgeräten die Entwicklungs- und Forschungsaktivitäten für die Kältegeräte der BSH weltweit.

Im brandenburgischen Nauen produziert die BSH seit 1994, in Łódź eröffnete die BSH 1994 ihre erste Fabrik in Polen, und 2017 baut die BSH in ihrem 50. Jubiläumsjahr zwei neue Fabriken in Wrocław.