Weg für Fußgänger und Radler

Wann die Brücke über die Bahnlinie in Giengen gebaut werden soll

Bis die neue Brücke über die Gleise steht und wieder eine Verbindung in die Giengener Südstadt geschaffen ist, werden weitere Monate ins Land ziehen. Ein Neubau ist schon seit Jahren im Gespräch.

Wann die Brücke über die Bahnlinie in Giengen gebaut werden soll

Ob das beim neuen Zeitplan bleibt? "Für das dritte Quartal 2024 ist der Baubeginn der Geh- und Radwegbrücke über die Bahngleise geplant. Sie bindet das Einkaufszentrum an der Sundgaustraße und damit die Südstadt auch gefühlt stärker an die Innenstadt an und ist, wir wissen es alle, überfällig", so Oberbürgermeister Dieter Henle in seiner Rede zur Einbringung des Etats für 2024, die er am Donnerstag vergangener Woche gehalten hat. Stichwort "überfällig": Bereits im OB-Wahlkampf im Sommer 2019 hatte der spätere Oberbürgermeister Dieter Henle einen Ersatz für das 2017 abgerissene Bauwerk ins Gespräch gebracht. Nach der Wahl zum Stadtoberhaupt war Anfang 2020 angekündigt worden, dass die neue Brücke für Radler und Fußgänger 2021 kommen solle. Die Realisierung stand in Verbindung mit der Schaffung des neuen Einkaufszentrums an der Sundgaustraße. Dabei gab es Verzögerungen. Nun ist das Shoppen dort möglich.

Bauwerk soll 2,6 Millionen Euro kosten

Die Fertigstellung der Brücke ist jedenfalls nach derzeitigem Stand für 2025 veranschlagt. Insgesamt 2,6 Millionen Euro soll das Bauwerk kosten. Für 2024 sind 600.000 Euro veranschlagt, der Rest ist verpflichtend für den Etat 2025 vorgesehen. Wie Oberbürgermeister Henle erklärte, werde sich die BSH an den Kosten beteiligen. Ein wichtiger Schritt im Sinne der Realisierung war die Aufstellung eines Bebauungsplanes, der vom Gemeinderat einstimmig verabschiedet wurde. Die neue Verbindung soll etwa 50 Meter weiter westlich vom Vorgängerbau liegen. Wie Helmut Schönberger vom städtischen Tiefbauamt erklärte, soll die neue Brücke, die auch den Parkdruck in der Südstadt im Umfeld der BSH verringern soll, "Barriere-arm" gebaut werden. Auf Nachfrage von Maria Konold-Pauli (CDU) erklärte Schönberger, dass die Neigungen für Rollstuhlfahrer und Rollator-Benutzer akzeptabel sein. Es sei, so Bürgermeister Alexander Fuchs, geprüft worden, ob es Sinn hätte, die Brücke zu überdachen und mit Photovoltaik auszurüsten. Davon werde aber abgesehen, weil das nicht rentabel sei. Über 20 Jahre gerechnet würde sich ein Verlust in Höhe von 118.000 Euro ergeben. Rainer Baisch (Unabhängige/Grüne) fragte an, inwieweit bei der Realisierung am westlichen Ende des BSH-Parkplatzes der "imposante Baumbestand" weichen müsse. Ein Großteil, so Schönberger, könne erhalten bleiben.

Alte Brücke war von Salz zerfressen

2017 wurde unter anderem ein 500-Tonnen-Kran aufgefahren, um den Abbruch der Fuß- und Radwegbrücke über die Bahngleise bei Bosch in Angriff zu nehmen. Im Mai 1992 war das Bauwerk eingeweiht worden, das eine Länge von 200 Metern hatte. Der Abbruch war unvermeidlich, weil vor allem Fugen von Salzwasser angefressen waren. Schon einige Jahre vor dem Abriss war festgestellt worden, dass eine durch Salzwasser verursachte Korrosion vorliegt. Wie sich zudem herausstellte, waren auch die Übergangsbereiche zwischen den Brüstungen und der Fahrbahnplatte undicht. Das Hauptproblem blieb aber die Durchfeuchtung der Unterbauten, was zu Folgeschäden wie Hohlstellen, Rissen und Beton-Abplatzungen geführt hatte.