Mehr Platz für Radfahrer

Wann die Planiestraße in Giengen saniert wird und was dafür notwendig ist

Die Stadt Giengen plant die Sanierung der Giengener Planiestraße samt Verbesserungen für Radfahrer. Umfassende Bauvorbereitungen sollen ab 2025 starten, die Fertigstellung wird frühestens 2028 möglich sein.

Die Giengener Planiestraße ist längst nicht mehr im besten Zustand. Die Fahrbahn weist Spurrillen auf, bei Nässe droht Aquaplaning und aus den Pfützen spritzt das Wasser bisweilen bis an die Hauswände. Obwohl auf diesem innerstädtischen Streckenabschnitt seit drei Jahren nur noch mit Tempo 30 gefahren werden darf, ist das Rumpeln von Lastwagen auf der unebenen Piste deutlich zu vernehmen.

Dass die Planiestraße saniert werden soll, ist auch gar keine Neuigkeit. Im Giengener Rathaus gibt es seit längerem Berechnungen und Skizzen zu diesem Vorhaben. Aber obwohl es sich auf den ersten Blick nur um ein paar Hundert Meter Straße handelt, ist diese Sanierung ein recht komplexes Unterfangen. Bürgermeister Alexander Fuchs bestätigt das: „Wenn wir einfach nur den Belag erneuern würden, bräuchten wir nur eine halbseitige Sperrung.“ Nach ein paar Wochen wäre das Thema vom Tisch. Die beiden Fahrsteifen könnten nacheinander erneuert, der Verkehr derweil über eine Ampellösung geregelt werden. Die Staus wären wahrscheinlich immer noch enorm. Für die Planiestraße hat die Stadtverwaltung aber weit mehr im Sinn.

Mehr Sicherheit für Radfahrende in Giengen

Die Planiestraße und in Verlängerung auch die Memminger Straße gelten nach dem 2023 vorgestellten Radverkehrskonzept zu den wichtigsten Achsen für Radler in Giengen. Insbesondere die Planiestraße weist in diesem Zusammenhang aber Mängel auf. Radfahrer benutzen derzeitig einen gemeinsamen Weg mit Fußgängern. Auch die Abzweige für Radfahrer sind nicht optimal gelöst, zum Teil haben die Ersteller des Radverkehrskonzepts sogar erhebliche Gefahrenquellen in diesem Abschnitt ausgemacht. Entsprechend hoch ist im Konzept die Priorität für einen Ausbau. Für Bürgermeister Fuchs ist daher klar: „Wir wollen hier einen sehr guten Radweg installieren.“

Rillen, Verdrückungen, geflickte Stellen: Die Planiestraße in Giengen muss saniert werden. Rudi Penk

Klar ist aber auch: Entlang der Planiestraße ist der Platz beengt, und einfach nur per Markierung einen Fahrradstreifen auf die Straße zu pinseln, würde dem Ansinnen eines guten Radwegs nicht gerecht werden. Fuchs formuliert es so: „Das wird eine richtig große Baustelle.“ Und dafür braucht es zunächst eine Menge Vorarbeit. Weil zudem die gesamte Strecke von Hohenmemmingen bis zur Waldhornkreuzung saniert werden soll, müssen auch mehrere Bauabschnitte gebildet werden.

Zuerst muss Giengen die Umleitungsstrecke sanieren

2025 soll zunächst die Steinwiesenstraße saniert werden, die zwischen Hohenmemmingen und Allewind abzweigt und von Osten her ins Ried führt. Die Straße soll für die Bauarbeiten am ersten Bauabschnitt eine wichtige Umleitungsstrecke bilden. Ab 2026, so die derzeitige Planung, sollen dann zunächst im Untergrund veraltete Leitungen ausgetauscht werden. Frühestens ab 2027 kann dann der Straßenbau beginnen. Im Giengener Rathaus rechnet man mit einer Bauzeit, die mindestens noch das Jahr 2028 umfasst.

Land bezahlt Teil der Sanierung

Mit im Boot ist auch das Land Baden-Württemberg, weil Planiestraße und Memminger Straße zur Landesstraße 1082 zählen. Die Kosten für den Neubau der Fahrbahn werden daher auch vom Land getragen. Für die Arbeiten an den Leitungen sind dagegen die Stadtwerke Giengen zuständig, während Radwege und neue Gehwege Aufgabe der Stadt Giengen sind. Im städtischen Haushalt sind für die Planiestraße für die Jahre 2025 bis 2027 bereits 1,7 Millionen Euro vorgesehen.

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