Leserbrief

Wann hört dieses Denken und Handeln endlich auf?

Ein Leserbrief zur geplanten Schließung der Giengener Rehaklinik

Wann hört dieses Denken und Handeln endlich auf?

Die  geplante Schließung der Rehaklinik in Giengen ist ein weiterer Beleg dafür, dass in unserer Gesellschaft nur noch wirtschaftliche Interessen im Vordergrund stehen. Die Gier nach unendlichem Wachstum und Renditedenken beherrscht unsere Köpfe und das Handeln nicht nur von Unternehmenslenkern, sondern zunehmend auch von unseren gewählten Volksvertretern. Ob Kindergärten, Schulen, Gesundheitsversorgung, Pflegeheime, allen Ortens nur noch Defizite. Was sind wir eigentlich uns als Menschen und dem Erhalt unserer Gesellschaft und Identität schuldig?

Ob jung oder alt, beschleicht einen das Gefühl, anscheinend nicht mehr viel. Geld regiert die Welt! So kann und darf es nicht weitergehen.

Unser Staat hat die Pflicht der Daseinsvorsorge. Dies läuft seit Jahren aus dem Blick und aus dem Ruder. Eltern kämpfen förmlich um einen Kindergartenplatz, Ärzte und Arztermine sind kaum noch zu bekommen, Kliniken am Rande des Kollaps und Ältere, um unser Land verdiente Mitbürger, werden auf das sprichwörtliche Abstellgleis geschoben. Wie unendlich traurig für ein Land, das sich weltweit als eines der reichsten bezeichnet. Wo sind die mutigen Entscheider, die für ihre Stadt oder Kommune auch andere Wege als die der eingangs nur bezeichneten Wirtschaftlichkeit gehen. Entscheider, von denen wir uns wieder als Menschen mit ihren Sorgen und Nöten verstanden wissen. Daher unsere Bitte an alle Kreistagsmitglieder. Haben Sie den Mut und opfern Sie nicht eine weitere, für die Daseinsvorsorge unserer älteren, gebrechlichen Mitmenschen wichtige Einrichtungen wie die Rehaklinik in Giengen. Die meisten dieser Menschen haben unser Land aufgebaut. Im übrigen ist das keine Einrichtung der Stadt Giengen, sondern dient allen Bürgern unseres Landkreises Heidenheim. Soviel noch zum im HZ-Artikel erwähnten Populismus.

Karl-Heinz und Renate Wuggazer, Giengen