Gastronomie und Unverpackt-Laden

Warum das Giengener Café Lieblingseck nach gut einem Jahr schon wieder schließen muss

Das Café Lieblingseck in der Giengener Marktstraße hat am Donnerstag, 21. Dezember, zum letzten Mal geöffnet. Nicole Arndt hatte es im September 2022 geöffnet, die Stadt Giengen zahlte mit einem Förderprogramm einen Teil der Miete. Warum es dennoch zur Schließung kam.

Was lockt Menschen in die Innenstädte? Neben Geschäften und Veranstaltungen sind zum Beispiel auch Cafés beliebt. Wohl auch mit dieser Hoffnung eröffnete Nicole Arndt im September 2022 das Café Lieblingseck an der Giengener Marktstraße. Ein Jahr und drei Monate später muss die Inhaberin feststellen: „Der Umsatz ist zu niedrig, es ist einfach zu wenig los.“ Aus diesem Grund schließt sie ihr Lieblingseck am Donnerstag, 21. Dezember.

Die Idee, ein Café zu eröffnen, hatte Arndt gemeinsam mit ihrer Freundin Stefanie Quick. Zuletzt waren neben Arndt und Quick vier weitere Arbeitskräfte im Café beschäftigt, es hatte an zwei bis drei Tagen in der Woche geöffnet. Neben dem klassischen Café-Betrieb mit Getränken und kleinen Speisen war das Lieblingseck auch ein Unverpackt-Laden. So wurden unter anderem Nudeln, Reis, Müsli und Kaffee angeboten. „Den Verkauf der Unverpackt-Waren haben wir bereits im Sommer eingestellt“, berichtet Arndt. Der Grund: Die Nachfrage war zu gering.

Stadt Giengen zahlte einen Teil der Miete

In den ersten zwölf Monaten nach der Eröffnung wurde Arndt finanziell von der Stadt Giengen unterstützt. Diese zahlte durch das Förderprogramm „Giengen zahlt deine Miete“ 50 Prozent der Netto-Kaltmiete. Das Programm hat die Stadt im Juli 2022 mit dem Ziel, potenzielle Händlerinnen und Händler zu fördern, Angebotslücken zu schließen und die nachhaltige Innenstadtentwicklung weiter voranzubringen, ins Leben gerufen. „Frau Arndt hat die Förderung bis August 2023 erhalten. Wir hätten sie weiter unterstützt“, so Teresa Winter, Wirtschaftsförderin der Stadt Giengen.

Dieses Angebot schlug Arndt aus, zu gering war der wirtschaftliche Erfolg. Es habe auch Überlegungen gegeben, das Sortiment umzustellen, doch für Arndt war klar: „Es ging mir nicht darum, irgendwas zu verkaufen, dass etwas verkauft ist.“ Am Donnerstag hat das Café Lieblingseck ein letztes Mal von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Für Arndt hat sich die Idee einer eigenen Gastronomie erst einmal erledigt. Ihr Fazit: „Es war trotzdem eine schöne Zeit mit schönen Erfahrungen. Einen Versuch war es wert.“

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