Giengener Köpfe (124)

Warum das Nordic Walking für Evi Mack manchmal wie eine Sucht ist

Vor 17 Jahren gründete Evi Mack beim SC Giengen eine Nordic-Walking-Gruppe, seit 12 Jahren ist sie VdK-Vorsitzende – und verbindet damit gesundheitliches und soziales Engagement.

Es war im Jahr 2007, als Evi Mack beim SC Giengen den Anstoß gab, eine Abteilung für Nordic Walking ins Leben zu rufen. Nach zwei Zusammenkünften mit Gleichgesinnten stieß sie beim damaligen Sportclub-Vorsitzenden Hans-Jürgen Fedchenheuer mit ihrem Ansinnen sofort auf offene Ohren.

Der Vereinschef ließ ihr freie Hand – und aus bescheidenen Anfängen erwuchs rasch ein engagiertes Team, das seitdem mit viel Spaß bei der Sache ist. Selbst durch Wind und Wetter lassen sich die Walker des SC nicht davon abbringen, mit Stöcken bewaffnet durch Wald und Flur zu marschieren. „Wir waren auch schon mit Regenschirm unterwegs“, schmunzelt Evi Mack. Getreu dem Motto: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung.

Nordic Walking, so bekennt die heute 63-Jährige, sei für sie „manchmal wie eine Sucht“. Zweimal pro Woche absolviert sie mit ihren überwiegend weiblichen Mitstreitern das Freiluft-Training, bei dem es vom Treffpunkt am Kirnberg-Parkplatz aus meist in drei Gruppen über drei, fünf oder acht Kilometer geht.

„Für mich ist das wie eine Familie“, freut sich Evi Mack, die mit Vornamen eigentlich Eveline heißt, aber selten so genannt wird, auch heute noch auf jedes Treffen. Draußen in der Natur, sagt sie, könne man problemlos vom Alltagsstress abschalten, der Wald sei ein idealer Ort, um zur Ruhe zu kommen. Neben dem körperlichen Aspekt biete Nordic Walking in der Gruppe auch einen wohltuenden Nutzen für die Seele, denn beim gemeinsamen Durchstreifen der Natur lasse sich auch manches Problem im gegenseitigen Austausch bereden.

Evi Mack engagiert sich nicht nur für den SC Giengen, sondern auch für die Giengener Ortsgruppe des VdK-Sozialvereins. Foto: Rudi Penk

Damit ist bereits die Brücke geschlagen zu ihrem zweiten „Steckenpferd“, wie Evi Mack ihre ehrenamtliche Tätigkeit für die VdK-Ortsgruppe Giengen beschreibt. Auch hier führte der Weg über Hans-Jürgen Fedchenheuer. Nach dessen Tod vor zwölf Jahren erklärte sie sich bereit, das Amt des Vorsitzenden zu übernehmen und hilft seitdem mit, den örtlichen Mitgliedern des Sozialverbandes (derzeit knapp 600) beispielsweise bei bürokratischen Hürden mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

Vielleicht sei es ja irgendwie ihre Bestimmung, zum Wohl anderer beizutragen, mutmaßt Evi Mack. Jedenfalls mache ihr sowohl das Nordic Walking als auch ihre VdK-Tätigkeit reichlich Spaß. Das gegenseitige Bemühen um Leib und Seele lässt sich schließlich auf diese Weise nahezu ideal verbinden – und sie profitiert dabei letztlich auch für sich selbst. Auf ungezwungene gesellige Weise entstand schon manche Freundschaft.

Als gebürtige Herbrechtingerin war Evi Mack in jungen Jahren bei der TSV im Handball aktiv. Seit über 30 Jahren wohnt sie aber schon in Giengen. Auch als vor elf Jahren ihr Mann Rolf verstarb, blieb sie auf ihre Weise dem Sport treu. „Mit Wanderstöcken“ marschierte sie anfangs durch die Natur – bis schließlich alles in die Gründung der Nordic-Walking-Abteilung beim SC Giengen mündete. Bis Ende April dieses Jahres arbeitete Evi Mack als Werkstattschreiberin bei Osram in Herbrechtingen, seitdem ist sie im Ruhestand.

Längst auch bei Laufveranstaltungen

Langweilig wird es ihr in der hinzugewonnenen Freizeit nicht. Beim SC, dem mit Susanne Mühlbauer seit 2013 eine weitere Frau als Vereinschefin vorsteht, gestaltet sie als Beisitzerin das Klubgeschehen mit und ist auch gerne helfend im Einsatz, wenn im SC-Heim auf dem Schießberg zum Frühschoppen oder zum Kaffeenachmittag eingeladen wird. Auch die jährliche Abschlussfeier der Walker gemeinsam mit der Tai-Chi-Abteilung liegt ihr am Herzen.

Längst sind die flotten Geher des Sportclubs Giengen auch regelmäßig bei Laufveranstaltungen anzutreffen. Allein in diesem Jahr stehen noch acht Starts auf dem Programm. Dabei spielen für die Walker erzielte Zeiten eher eine untergeordnete Rolle. Oft werden von Veranstaltern auch schon Aspekte wie die Gruppenstärke oder die Länge der Anreise bewertet – und auf diese Weise konnten die SC-ler schon so machen Geschenkkorb „abstauben“.

Auch als Veranstalter eines Nordic-Walking-Laufes ist der SC seit vielen Jahren eine feste Adresse im Terminkalender. Am Sonntag, 15. September, wird bereits zum 15. Male zum SC-Nordic-Walking-Lauf auf dem Schießberg eingeladen.

Wahlweise über 4,5 oder 8 Kilometer

Beim 15. Giengener SC-Nordic-Walking-Lauf kann wahlweise über 4,5 oder 8 Kilometer gestartet werden. Am Sonntag, 15. September, geht es um 9 Uhr beim SC-Heim auf dem Schießberg los.

Damit sich der Veranstalter einen Überblick über die Teilnehmerzahl verschaffen kann, wird gebeten, bereits ab 8.30 Uhr vor Ort zu sein. Weitere Infos gibt es bei Evi Mack (Telefon: 07322.4646; E-Mail: evelinemack@web.de), die auch die Anmeldungen entgegennimmt.

Fürs leibliche Wohl wird während des Tages (auch für Gäste, die nicht am Start sind) in Form von Kaffee, Kuchen, Getränken und Grill-Spezialitäten gesorgt sein.

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