Warum der Giengener Adventsmarkt vor das Rathaus zieht

Der Giengener Adventsmarkt zieht um: Ab diesem Jahr wird die vorweihnachtliche Veranstaltung auf dem Rathausplatz stattfinden. Die Firma Steiff, die den Markt bislang gemeinsam mit der Stadt getragen hatte, hat sich aus der Veranstaltung zurückgezogen.

„Wir hatten vier Jahre lang einen schönen Markt“, sagt Giengen Kulturamtsleiter Andreas Salemi. Im Sommer habe Steiff allerdings mitgeteilt, nicht länger als Veranstalter des Marktes zu fungieren. „Wir brauchten also eine Alternative, und es war naheliegend, den Markt in der Innenstadt zu machen“, so Salemi. Andreas Herdtle, Sachgebietsleiter Tourismus bei der Stadtverwaltung Giengen, fügt hinzu: „Es gab keinerlei Zwist, wir hatten vielmehr eine erfolgreiche Zusammenarbeit, aus der sich Steiff nun zurückgezogen hat.“

Kunsthandwerker wechseln sich mit Gastro-Angebot ab

Nun also soll der neue Adventsmarkt von Donnerstag, 5. Dezember, bis Sonntag, 8. Dezember, in der Fußgängerzone stattfinden, vorrangig vor dem Rathaus. Allzu viel soll sich am bisherigen Konzept nicht ändern: Es werde Buden mit gastronomischem Angebot geben, einige Kunsthandwerker werden ihre Waren ausstellen, das „Sternenkässle“ wird vertreten sein. Man habe Wert darauf gelegt, bei den Standbetreibern auf Bewährtes zurückzugreifen, heißt es aus dem Rathaus. Insgesamt 19 Ständen werden am neuen Standort Platz haben.

Allerdings wird am neuen Standort weniger Platz sein als zuvor im Umfeld des Steiff-Museums. Daher habe das Planungsteam eine Auswahl treffen müssen, demnach können nicht alle bisherigen Standbetreiber dieses Jahr wieder teilnehmen. Unter anderem werden die Fußballabteilung der TSG Giengen, die Stadtkapelle, das DRK oder die Narrenzunft Panscherhexen mit Ständen vertreten sein. Hinzu kommen mehre kommerzielle Anbieter.

Beim leiblichen Wohl soll es aber nicht bleiben. Während Zoltán Ignácz aus der Tourist-Information und Andreas Herdtle sich um die Marktorganisation kümmerten, hat Gisela Deißler vom Kulturamt ein vielfältiges Rahmenprogramm auf die Beine gestellt, mit dem die zum Markt gehörende Bühne bespielt werden soll.

Kulturprogramm für den Adventsmarkt in Giengen

Dabei werden beispielsweise die Giengener Turmbläser, die Stadtkapelle Giengen, das Bläserensemble der Musikschule und auch Kinder der Kindergärten St. Michael und St. Martin auftreten. Gebucht wurden zudem Sänger Eddy Danco, die „Schlagwerker“, das Akustik-Duo „Pickup“, die Big Band des Margarete-Steiff-Gymnasiums sowie die Dattenhausener Nikoläuse und Engel. Geplant ist außerdem ein Weihnachtskonzert in der Stadtkirche. „Wir rechnen damit, dass unser Programm gut angenommen wird“, sagt Kulturamtsleiter Salemi.

Für die Beschäftigten der Stadtverwaltung bedeutete die neue Struktur Mehrarbeit. „Vorher hatten wir uns die Organisation mit Steiff geteilt, jetzt war es schon ein Batzen Arbeit“, sagt Andreas Herdtle. Bis hin zu den Bannern und Plakaten musste der Adventsmarkt neu aufgestellt werden. Außerdem musste sich das Team um die notwendigen Verkaufshütten kümmern. Fündig wurde man dabei bei der Stadt Herbrechtingen, die ihre Buden leihweise zur Verfügung stellte.

Man sei sich aber sicher, betonen die Organisatoren, dass es gelingen werde, vor dem Rathaus mit Beleuchtung und dem großen Christbaum ein stimmungsvolles Ambiente zu schaffen. Welche Kosten damit auf die Stadt zukommen, ist noch nicht klar. Im Haushaltsentwurf für 2025 sind für den Adventsmarkt 30.000 Euro eingestellt, dieses Jahr werden die Veranstaltung über eine überplanmäßige Ausgabe finanziert, so Salemi.