Mobilität

Warum der Ladepark an der A7 bei Giengen erst 2026 gebaut wird

Ursprünglich war die Eröffnung bereits für 2024 geplant, nun verzögert sich der von EnBW geplante Ladepark um gut zwei Jahre. Was entlang der B492 entstehen soll.

Eine herkömmliche Tankstelle für Benzin und Diesel gibt es im Giengener Industriepark bereits, auch eine Wasserstofftankstelle ist in Betrieb – fehlt nur noch eine Stromtankstelle für E-Fahrzeuge. Ein solcher Ladepark für die Nutzerinnen und Nutzer von elektrisch angetriebenen Autos sollte eigentlich auch schon bereitstehen. Dessen Eröffnung verschiebt sich jedoch voraussichtlich auf Ende 2026, wie der Investor EnBW auf HZ-Anfrage mitteilt.

In einer ersten, vor gut zwei Jahren veröffentlichten Pressemitteilung war der Energieversorger noch von einem deutlich strafferen Zeitplan ausgegangen. Damals heiß es, der Park mit bis zu 40 Ladesäulen für Pkw solle im Sommer 2024 eröffnet werden. Dieser Starttermin ist nun um mehr als zwei Jahre verschoben.

EnBW will Baugesuch demnächst einreichen

Dahinter stecken aber offenbar keine gravierenden Probleme, wie man in der Stuttgarter Zentrale von EnBW betont. Das Unternehmen habe, so Pressesprecherin Helen Schneider, bereits 2022 erste Gespräche mit der Stadt Giengen geführt und mit der Planung des Standorts begonnen. Weil der Industriepark auch jetzt noch in der Entwicklung sei, hätten sich auch Änderungen bei der Nutzung der Grundstücke ergeben. Zudem hätten sich die Anforderungen an einen modernen Ladepark seit 2022 weiterentwickelt. Darauf wurde demnach auch planerisch reagiert.

Die Eröffnung des Standorts planen wir derzeit für Ende 2026.

Helen Schneider, Presssprecherin EnBW

In den vergangenen Monaten sind Schneider zufolge jedoch mehrere entscheidende Schritte vollzogen worden: EnBW hat das direkt an das Gelände der Jet-Tankstelle angrenzende Grundstück von der Stadt Giengen gekauft, außerdem soll in den kommenden Wochen das Baugesuch für den Ladepark eingereicht werden. Geplant ist demnach, Anfang 2026 mit dem Bau zu beginnen. „Die Eröffnung des Standorts planen wir derzeit für Ende 2026“, so die Pressesprecherin.

Größter Ladepark in Ostwürttemberg

In der ersten Ausbaustufe sollen zunächst 24 Schnellladepunkte für E-Autos errichtet werden. Bei steigender Auslastung könne der Standort auf bis zu 40 Ladepunkte erweitert werden. Zudem will EnBW auf dem Areal zwei Ladepunkte für E-Lkw anbieten. Nach heutigem Stand werde man damit den ersten Ladepark dieser Größe in Ostwürttemberg errichten.

Teile der Fläche will das Unternehmen mit Überdachungen versehen, die wiederum mit Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung ausgestattet werden sollen. Diese soll eine Maximalleistung von 55 Kilowatt erreichen. Den Solarstrom will EnBW direkt zum Laden der Fahrzeuge verwenden, Überschüsse werde man als Ökostrom ins öffentliche Netz einspeisen.

Der Giengener Ladepark ist ein Bestandteil der Mobilitätsstrategie des baden-württembergischen Energieversorgungsunternehmens, das bis zum Jahr 2030 bundesweit 30.000 öffentliche Schnellladepunkte installiert haben will. Nach eigenen Angaben hat EnBW 2024 als erstes Unternehmen den „Meilenstein“ von 5000 Schnellladepunkten erreicht, diesen Monat waren es bereits mehr als 6000. Zuletzt hat das Energieunternehmen fünf Ladeparks in Niedersachsen, Bayern und Hessen in Betrieb genommen.

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