Auf der Bühne heißt Jule jetzt Julie. Und aus Malischke wird Malia, mit Betonung auf dem i. Julie Malia, das ist ab sofort der Künstlername von Jule Malischke. Die aus Söhnstetten stammende Gitarristin reagiert damit auf ihren wachsenden internationalen Erfolg. Und darauf, dass, wie die Künstlerin erlebt hat, „niemand in den USA oder Kanada es geschafft hat, meinen Namen unfallfrei auszusprechen“.
Erste Erfahrungen als Julie Malia sammelte Jule Malischke im vergangenen November auf einer gemeinsam mit dem Kollegen Don Ross unternommenen dreiwöchigen Konzerttournee, die sie die kanadische Westküste hinab bis hinein nach Kalifornien führte. „20 Konzerte an 20 Tagen, ohne Pause. Spielen, schlafen, fliegen, spielen und so weiter und so fort.“ Heute hier, morgen dort, um es mit einem Lied von Hannes Wader zu formulieren. Und die nächste Tour ist schon gebucht. Diesmal an der Ostküste entlang.
Für Preis nominiert
Der Schritt aus Europa heraus über den großen Teich ist also, das kann man wohl sagen, gelungen. Und er war sicherlich der Höhepunkt eines insgesamt sehr, sehr erfolgreichen Jahres für die Gitarristin, die 2024 mit „Seagull“ auch ihre zweite Solo-CD herausgebracht hatte und sich damit im Gepäck aufmachte, sich einen Namen außerhalb der bislang von ihr bereisten Musikwelt zu machen.
Das fing schon damit gleich gut an, dass die CD in der Sparte „Folk“ für den Preis der deutschen Schallplattenkritik nominiert wurde. Und das ging unter anderem mit einem Konzertreigen weiter, der Jule Malischke schlussendlich 68 Shows in acht verschiedenen Ländern bescherte, darunter unter anderem auch das Debüt in Italien.
Zwischendurch war’s schon mal gewissermaßen zum Warmspielen nach Kanada gegangen. Dort war Jule Malischke an der Seite von Don Ross zu Gast beim Edmonton Folk Festival, dem größten seiner Art im Lande. „Sieben Bühnen“, erzählt die Musikerin. „Zu den Auftritten wurde man im Golfcart gefahren. Und Top-Act war Robert Plant.“ Der einstige Sänger von „Led Zeppelin“ war in Edmonton an der Seite der Bluegrass-Geigerin Alison Krauss zu erleben.
Zungenbrecher
Schon in Edmonton allerdings erlebte es Jule Malischke, dass ihr Name eher die Wirkung eines Zungenbrechers entfaltete. „Ganz egal, mit wem ich es zu tun hatte, es lief immer darauf hinaus, dass noch einmal gefragt wurde, wie ich denn hieße, wie man es buchstabiere, wie man es auszusprechen habe.“ Jule Malischke wurde nachdenklich. „Trotzdem habe ich mich lange davor gedrückt, einen Künstlernamen zu wählen, denn ich habe mir immer vorgestellt, wie die Leute daheim denken, dass ich jetzt zu spinnen anfange. Doch dann habe ich mir gesagt, dass ich, wenn ich den Fokus aufs internationale Geschäft und nicht zuletzt Kanada und die USA richten möchte, um einen adäquaten Künstlernamen nicht herumkomme.“
So wird nun in Sachen Musik aus Jule Malischke Julie Malia. Lediglich in Deutschland, „wo man mich eben auch unter meinem richtigen Namen ganz gut kennengelernt hat“, wird’s für eine Übergangsfrist noch beide Namen quasi nebeneinanderher geben.
Eigenes Gitarrenmodell
In Deutschland beginnen wird im Februar auch die nächste Solo-Tour der Gitarristin, ehe es Ende März wieder über den großen Teich und diesmal hoch in den Osten Kanadas und von dort jeden Tag weiter hinab und auch noch ein Stück innerhalb der USA die Küste entlang gehen wird. „Ich weiß zwar jetzt, wie anstrengend das sein wird, aber auch, was für ein tolles Erlebnis insgesamt auf mich wartet. Das sind in allem ja noch einmal ganz andere Dimensionen, auch, was die Erweiterung des Horizonts und die persönliche Sicht auf Dinge anbelangt. Ich habe beim ersten Mal, auch wenn ich ein wirklich großer Kanada-Fan geworden bin, aber genauso erfahren, dass man gerne wieder heimkommt, weil Deutschland eben kein so schlechtes Land ist.“
Mit auf Reise gehen wird auch eine neue Tour-Gitarre, die Jule Malischke auf Anfrage des Instrumentenbauers „Duke“ mitentwickelt hat. Diese mit Nylon-Saiten bespannte sogenannte Cross-Over-Gitarre kommt dieser Tage als Julie-Malia-Signature-Modell „JM“ zunächst europaweit in den Handel. „Der Vertrag mit ,Duke‘ sieht vor, dass ich das Gesicht der Marke werden soll.“ Und damit das alles unter einen Hut zu bringen ist, hat sich Jule Malischke bis zum Sommer von ihren Aufgaben als Dozentin an der Musikhochschule in Dresden freistellen lassen.
Drei Tage in der Schranne
Lauter große Neuigkeiten also. Neuigkeiten, über die man die für Jule Malischkes oder Julie Malias alte Heimat zunächst einmal nächstliegende Neuigkeit beinahe vergessen könnte: das Giengener Gitarrenfestival. Denn es wird auch dieses Jahr eine Neuauflage geben. Vom 7. bis zum 9. März wird man sich dazu zum nunmehr siebten Mal in der Schranne in Giengen treffen. Selbstverständlich wird die Gastgeberin selber mit von der Partie sein, aber sie hat auch wieder jede Menge Gäste geladen. Darüber hinaus wird es erneut Workshops und eine Ausstellung geben.
Karten und Informationen in Sachen Gitarrenfestival
Der Kartenvorverkauf für das Gitarrenfestival vom 7. bis zum 9. März in der Giengener Schranne hat bereits begonnen. Eintrittskarten sind in Heidenheim im Ticketshop des Pressehauses, in Giengen bei Schreibwaren-Süßmuth und via Internet unter www.julemalischke.de erhältlich. Dort sind auch detaillierte Angaben zum Programm und zu den Künstlern zu erfahren.