Die German Speakers Association (GSA), der Berufsverband deutschsprachiger Redner, hat den Giengener Unternehmer Prof. Dr. Jörg Knoblauch in die Ruhmeshalle (Hall of Fame) aufgenommen. Bei einem Gala-Abend in München nahm der 75-Jährige am vergangenen Samstag die Ehrung in Empfang, die in den vergangenen Jahren unter anderem dem Fernseh-Journalisten Ulrich Wickert, dem Mediziner Dr. Eckart von Hirschhausen und dem Bergsteiger Reinhold Messner zuteilwurde.
Der Zutritt zur German Speakers Hall of Fame ist die höchste Auszeichnung der GSA, die unter dem Dach der weltweit agierenden Global Speakers Federation firmiert. Wer diese Lebensauszeichnung in Empfang nehmen darf, muss laut Organisation fünf maßgebliche Kriterien erfüllen: deutschsprachiger Referent, ausgezeichneter Ruf, eine herausragende Persönlichkeit und exzellente Präsentations-Performance sowie hohe Referentenqualität.
Knoblauch hält jährlich etwa 25 bis 30 Vorträge oder Seminare, in denen er Firmen und Unternehmen vorzugsweise zu Personalthemen berät. Dabei stützt er sich auf die sogenannte ABC-Beurteilung von Mitarbeitern. Seine jetzige Giengener Beratungsfirma mit sieben Mitarbeitern trägt den Namen „tempus ABC-Personal“.
Andere erfolgreich gemacht
Bestseller-Autor Werner „Tiki“ Küstenmacher – sein Buch „Simplify your life“ erschien in über 40 Auslandsausgaben und erreichte eine Weltauflage von über 4 Millionen – würdigte Knoblauch in seiner Laudatio als „Kommunikationsgenie“ und als „Erfolgsmensch“. Erfolg bedeute für ihn: Ich will andere erfolgreich machen! „Erfolg ist sein persönlicher Exportartikel, sein Kometenschweif, in dem andere aufleuchten sollen“, sagte Küstenmacher.
Jörg Knoblauch denke groß, sehe Ziele und entdecke Potenziale – und habe sich auch von sogenannten Disruptionen, also Fällen, in denen bislang erfolgreiche Geschäftsmodelle vom Markt verdrängt werden, niemals entmutigen lassen. So sei das ursprüngliche Betätigungsfeld in Giengen, die Herstellung von Bohrerkassetten unter dem Firmennamen drilbox „von den Chinesen kopiert und praktisch vernichtet“ worden.
Auch die einst so erfolgreiche Firma tempus als Zeitplanbuch-Hersteller konnte sich nicht dauerhaft behaupten. „Im Jahre 2000 kam Outlook und ruinierte das Geschäft. Ich war also Spezialist für Zeitmanagement, aber ohne Arbeit“, berichtete Knoblauch, dessen neues Feld schließlich das Thema Personal wurde. Hier habe er „eine Spitzenstellung erreicht“, pflichtete Küstenmacher bei.
Immer aktiv trotz Handicap
Der Laudator würdigte das Engagement des Giengeners, der trotz seines gesundheitlichen Handicaps als Dialyse-Patient leidenschaftlich als Unternehmensberater und Leiter seiner Giengener Firma unterwegs sei. Sein Wissen gibt Knoblauch zudem seit langem als Buchautor weiter. Von seinen bislang 35 erschienenen Büchern wurden insgesamt 400.000 Exemplare verkauft. Derzeit arbeitet er an seinem jüngsten Projekt, das unter dem Titel „Talente sind das neue Gold – Wie eine neue Leistungskultur unser Überleben sichert“ erscheinen wird.
Küstenmacher würdigte auch Jörg Knoblauchs Ehefrau Elfi, der ebenfalls ein Platz in der Ruhmeshalle zustehe: „Ihr habt Menschen ermutigt, ertüchtigt, angezündet, begeistert.“ Die GSA sei für die Speakerszene in Deutschland unverzichtbar, sagte Knoblauch in seiner Dankesrede. Hier würden Menschen zusammenkommen, die sich nicht als Wettbewerber betrachten, sondern einander voranbringen. Es sei für ihn eine große Ehre, nun in einer Reihe zu stehen mit Persönlichkeiten wie Reinhold Messner oder Ulrich Wickert, obwohl er weder einen hohen Berg bestiegen noch die Tagesschau moderiert habe.
Auch Sportreporter Marcel Reif kam zu Ehren
Beim Gala-Abend in München zeichnete die German Speakers Association (GSA) mehrere Persönlichkeiten aus. Neben Jörg Knoblauch wurde mit Michael Rossié, einem ausgebildeten Schauspieler, der seit mehr als 30 Jahren als Speaker und Sprechtrainer im Bereich der Kommunikation tätig ist, eine weitere Persönlichkeit in die Hall of Fame aufgenommen. Ebenfalls geehrt wurde der Sportreporter Marcel Reif, der in seiner Laufbahn fürs Fernsehen rund 1500 Fußballspiele kommentierte. Er wurde mit dem Deutschen Rednerpreis bedacht.