„Hier sollen Gespräche stattfinden für das 'kleine Giengen'“, sagte Ulrich Werner, Mitglied des Vereins „Bürger für Giengen“ bei seiner Eröffnungsrede des ersten Speed-Datings im Giengener Bürgerhaus Schranne. Ziel des Abends war für die Besucherinnen und Besucher der Schranne nicht, den Partner fürs Leben zu finden, sondern den offenen Austausch mit mehreren Gemeinderats-Kandidaten im Vorfeld der anstehenden Kommunalwahl zu finden.
Pilotprojekt in der Schranne
Verantwortlich für das Zusammenkommen, das Erste seiner Art, ist der Verein „Bürger für Giengen“ unter der Leitung von Michael Zirn, der ebenfalls für den CDU-Wählerblock als Ansprechpartner und Kandidat auftrat. „Eigentlich wäre der Abend in Zusammenarbeit mit der Politik AG des Margarete-Steiff-Gymnasiums geplant gewesen, diese gibt es leider in diesem Jahr nicht“, erklärte Zirn. Die Politik AG des MSG hatte vor der letzten Gemeinderatswahl eine Podiumsdiskussion veranstaltet. Nach dem Wegfall der AG übernahm der Verein die Organisation und Moderation des Abends, obwohl mehrere Mitglieder selbst für den Gemeinderat kandidieren.
Das Format des Abends gestaltete sich recht simpel nach dem Speed-Dating-Prinzip: Im Kreis wurden acht Stehtische in der Schranne verteilt, an denen sich Kandidaten des CDU-Wählerblocks, der Grünen, FDP und AfD verteilten. Lediglich die SPD war durch keinen Kandidaten vertreten.
Im Zehn-Minutentakt wurden dann Runden eingeläutet, bei denen die rund 30 anwesenden Bürgerinnen und Bürger Fragen stellen konnten, ehe sie zum nächsten Tisch gebeten wurden. In unterschiedlich großen Gruppen zogen sie von Tisch zu Tisch zu den verschiedenen Kandidaten. Zusätzliche Einzelgespräche konnten nach Ablauf des eigentlichen Speed-Datings, was nach ungefähr 70 Minuten der Fall war, mit den Kandidaten geführt werden.
Positive Resonanzen
„Wir haben am Ende des Abends sehr viele gute Rückmeldungen bekommen“, sagt Vorstand Zirn: „Die Teilnehmer waren sehr erfreut darüber, mit den Kandidaten reden zu können. Es kam zu Diskussionen und es gab viele hilfreiche Antworten.“ Auch die Kandidaten waren laut Zirn sehr angetan vom Speed-Dating: Es wurden viele Fragen gestellt, sowohl zu persönlichen Themen als auch zu aktuellen Entwicklungen in Giengen und der Politik.
Der Reiz der 15 Minuten ist auch gleichzeitig der Nachteil.
Michael Zirn, Vorstand Verein Bürger für Giengen e. V.
Für Zirn als Kandidaten und als Veranstalter war der Abend sehr aufschlussreich: „Die kurze Zeit pro Runde hat teilweise nur für ein Thema gereicht. Der Reiz der 15 Minuten ist auch gleichzeitig der Nachteil“, sagte Zirn und lacht. Nicht geklärte Themen konnten im Nachgang der Speed-Dating-Phase besprochen werden.
Für die Zukunft spielt Zirn mit dem Gedanken, das Format des Speed-Datings für andere Projekte einzusetzen, die damit kompatibel seien. „Die nächste Gemeinderatswahl steht ja erst in mehreren Jahren an, wir schauen, dass wir dieses Projekt aber für anderes umsetzen können“, sagt Zirn. Für den Verein diente der Abend auch als ein Versuch, um zu schauen, wie der offene Austausch mit Kandidaten angenommen wird: „Die Anzahl der Besucher ist noch ausbaufähig, aber es war eine gute erste Auflage“, fasst Zirn zusammen.
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